Es ist immer noch Corona-Zeit und immer noch gibt es die Aktion „Gemeinsam gegen Nordweh und Corona-Koller von Michaela von Mahtava. Letzte Woche ging es nach Schweden, nachdem zuvor Finnland auf dem virtuellen, kulinarischen Reiseplan stand. Mit Norwegen diese Woche ist die Halbzeit der#tastethenorth-Reise schon erreicht, und das nehme ich zum Anlass, endlich ein Rezept zu posten, dass schon lange auf meiner To Bake-Liste steht: Kvaefjordkake.
Eigentlich dachte ich, dass der Kuchen schon längst auf dem Blog ist. Ein Rezept dazu habe ich irgendwann mal bei Sweet Paul gesehen, dem in New York lebenden norwegischen Hünen, dessen Magazin es auch eine Weile in Deutschland gab. Dort war der Kuchen als „Weltbester Kuchen“ betitelt, das fand ich ganz schön herausfordernd. Der beste Kuchen der Welt, also das musste dann ja schon was Besonderes sein. Und ich habe mich gefragt, ob das nur Pauls Meinung war, oder ob das wirklich so ist.
Norwegens Geschmack
Die Frage war recht schnell beantwortet: Nicht Paul alleine, sondern die Norweger haben es so beschlossen! Wann und wie ist heute nicht mehr ganz klar, aber dort ist der Kuchen eben auch als „Werdens beste“, also der „Weltbeste“ bekannt.
Außerdem haben 2002 in einer Abstimmung der norwegischen Radiosendung „Nitimen“ 69% für den Kvaefjordkake als Norwegens Nationalkuchen gestimmt.
Blieb also noch herauszufinden, ob der Kuchen etwas Besonderes ist. Ich sag mal so, er ist etwas besonderes, aaaaaber es ist eben ein skandinavischer Kuchen. Will sagen, dass es eben kein Schickimicki-super aufwändiger Kuchen mit viel Schnickschnack ist. Es ist ein einfacher Kuchen mit einer einfachen Füllung. Biskuit, Baiser und Vanillecreme – that’s it! Kein Rezept, das nur Back-Experten und Patissier-Meister hinbekommen. Nicht mal die Creme verlangt besondere Kenntnisse, denn hier kann man sich mit einem kleinen Trick und etwas Hilfe aus dem Supermarkt ganz einfach helfen.
Ja, auch ich mache es mir manchmal leicht und hab hier die Abkürzung genommen und die so im Rezept vermerkt. Wer die Creme gerne komplett selbst machen möchte, kann dafür die Creme aus meinem Rezept für norwegische Skoleboller oder aus dem Rezept für Rhabarber-Vanille-Schnecken nehmen. Hier kommt jetzt erst einmal das Rezept für den Weltbesten Kuchen, los geht’s:
Kvæfjordkake
Kochutensilien
- 3 Rührschüsseln
- Sieb
- Backblech (oder Fettpfanne) mit Backpapier
- Schneebesen
- scharfes Messer
- Ofen: 175°C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Teig
- 100 g Butter Raumtemperatur
- 120 g Zucker
- 4 Eigelb
- 1 TL Vanillepaste
- 3 EL Milch
- 160 g Mehl Type 405
- 1 TL Backpulver
Baiser
- 4 Eiweiß
- 1 Prise Salz
- 200 g Zucker
- 150 g Mandeln gehobelt
Vanillecreme*
- 1 Päckchen Vanillesoße ohne Kochen
- 150 ml Milch
- 150 g Sahne geschlagen
Anleitungen
- Die Butter mit dem Zucker cremig schlagen.
- Die Eigelb und die Vanille-Paste dazugeben und mischen.
- Das Mehl und das Backpulver darübersieben und alles zu einem gleichmäßigen Teig vermischen.
- Den Teig auf das mit Backpapier belegte Backblech verstreichen.
- Ofen vorheizen.
- In der zweiten Rührschüssel das Eiweiß mit dem Salz steif schlagen. Sobald es etwas steif wird, den Zucker einrieseln lassen.
- Die Baisermasse auf dem Teig verteilen, dann die gehobelten Mandeln darauf verteilen.
- Den Kuchen nun für ca. 30 Minuten backen bis das Baiser hellbraun ist.
- Für ca. 20 bis 30 Minuten den Kuchen abkühlen lassen und dann mit dem Backpapier vom Blech nehmen.
- Den Kuchen mit einem scharfen Messer in der Mitte in zwei gleichgroße Teile teilen. Ein Teil mit der Biskuit-Seite nach unten auf die Unterlagen geben, auf der angerichtet werde soll.
- Auf diesen Teil großzügig die Vanille-Creme mit einer Winkel-Palette verteilen. Dann den anderen Teil mit dem Biskuit auf die Creme setzen und vorsichtig andrücken. Fertig!
Notizen
Ach ja, ob ich auch denke, dass es der Weltbeste Kuchen ist? Hm, nein. Ich persönlich mag manche Kuchen lieber. Aber der Mann war schwer beeindruckt. Er hat probiert, als ich einkaufen war und beim Anstehen an der Kasse kam eine WhatsApp: „Der Kuchen ist geil!“ Auf meine Frage, ob er den Norwegern zustimme, dass es der Weltbeste Kuchen ei, kam allerdings „Dafür fehlt Schokolade!“ hinterher. Nun ja, ich finde, sein Urteil ist schon nahe an „Weltbester“, und er ist ja immerhin mein persönlicher Kuchentester.
Ach ja, noch ein kleiner Funfact am Rande: Ich bin am Kvaefjord sogar schon vorbeigeschippert! Bei unserer Nordlicht-Tour 2017 führte die Tour von Alta ganz im Norden nach Sortland auf den Vesterålen-Inseln. Nur ca. 10 km Luftlinie östlich von Sortland auf der Nachbarinsel ist der Kvaefjord, ein ca. 17 Kilometer langer Fjord. Wenn ich also damals schon gewusst hätte, wo ich da bin.
Jetzt wisst ihr also auch das. Fehlt also nur noch euer Urteil! Sagt doch mal Bescheid, wenn ihr den Kvaefjordkake nachmacht. Vielleicht sogar heute schon?
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