So, endlich geht es weiter mit unserer Reise in den hohen Norden (den ersten Teil könnt ihr *hier* nachlesen). Genauer gesagt, in den winterlichen hohen Norden, denn unsere Aida-Kreuzfahrt mit der AIDAcara (selbstbezahlt/unbeauftragte Werbung) fand ja im März/April statt. Von Hamburg aus ging es über Haugesund und Bodø weiter dem Nordkap entgegen. Nächster Stopp auf unserer Reise war Tromsø. Und was soll ich sagen, das „Tor zur Arktis“ hatte mich schon beim Anlegen.
Wahrscheinlich lag es an den unfassbaren Massen an Schnee, die in Tromsø lagen. Ich liebe Schnee ja. Es schneite volle zwei Tage durch, bevor wir anlegten, aber auch auch dann noch. Weit über einen halben Meter Schnee versteckten die Stadt unter einer dicken weißen Watteschicht, selbst die Straßen waren von einer dicken weißen Schicht bedeckt. In Norwegen ist das auch kein Problem, die Autos fahren dort mit Spikes. Tatsächlich ist aber gar nicht alles mit Schnee bedeckt, denn ein Teil der Fußgängerzone ist beheizt. (Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir der Schnee lieber ist als der nasse Matsch…).
Die wichtigste Stadt Nordnorwegens ist eine kleine gemütliche Stadt mit knapp 75.000 Einwohnern. Und so ist auch das Stadtzentrum nicht besonders groß, es gibt eine kleine Fußgängerzone, ein kleines Einkaufszentrum, und relativ viele Kneipen und Restaurants (in einem davon, Emmas Drømmekjøkken, musste Tim Mälzer schon für Kitchen Impossible kochen). Davon haben wir leider nichts ausprobiert, auch wenn das Schiff über Nacht in Tromsø lag und man so mal die Gelegenheit gehabt hätte Abendessen zu gehen. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, im Sommer irgendwo am Sund zu sitzen und ein leckeres Fischgericht zu essen, die Mitternachtsonne zu genießen und dazu ein kühles Mack-Bier direkt aus Tromsø zu trinken.
Aber zurück zum Winter: Wir haben am ersten Tag einen gemütlichen Spaziergang gemacht, haben hier und da in einen Laden geschaut und alles in allem das Winterwetter inklusive Schneeschauern genossen.
Arktis und Robben
Tag zwei in Tromsø begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Wir hatten uns für den Tag Sightseeing vorgenommen, und es war wohl die richtige Entscheidung, denn im Schneegestöber des Vortages wäre zumindest der Weg zu Kathedrale über die Tromsø-Brücke eine echte Herausforderung geworden. Begonnen haben wir unseren Tag aber in Polaria, dem Polar-Erlebniszentrum. Vor außen aussehend wie aufeinander geschobene Eisschollen beherbergt es innen neben einem Panorama-Kino diverse Aquarien und eine Bartrobben-„WG“. Für das Lille Frøken war das natürlich die Hauptattraktion, ich fand die Aquarien ganz toll, hätte mir aber noch mehr Informationen zu Arktis und Barentsee gewünscht. Ich muss auch gestehen, dass ich das Gebäude von außen deutlich imposanter fand, als es innen dann war. Aber wer Tromsø mit Kindern besucht, sollte Polaria keinesfalls auslassen.
Steiler Weg zur Kathedrale
Weiter ging es für uns einmal quer durch die Stadt und über die Tromsø-Brücke Richtung Eismeerkathedrale. Wobei die Brücke an sich schon eine Attraktion ist. Über einen Kilometer lang verbindet sie das Stadtzentrum, das auf der Insel Tromsøya liegt, mit dem Festland. Zusammen mit einem Tunnel unter dem Sund. Die maximale Höhe der Brücke ist 36 m über dem Sund, man muss also schon ein wenig bergauf und bergab laufen, um zur Kathedrale zu kommen. Und im Winter mit Buggy bei ziemlich Wind ist das nicht ohne. Wir waren jedenfalls sehr froh, dass wir nicht am Vortag hierher wollten.
Vom höchsten Punkt der Brücke hat man jedenfalls einen sehr schönen Blick auf den Tromsøsund und Tromsø. Links ist Tromsdalen, ein Stadtteil auf dem Festland, rechts das Stadtzentrum mit der AIDAcara.
In die Ishavetkatedralen, die Eismeerkathedrale (oder auf Englisch Arctic Cathedral) sind wir nicht gegangen. Man konnte von außen schon gut reinsehen und auch das berühmte Mosaik der Kirche war gut ersichtlich, so dass wir uns das Eintrittsgeld von knapp 5 EUR gespart haben. Und auch hier finde ich das Gebäude deutlich imposanter als das Innere. Dort ist es eine typische Kirche der 60er Jahre, also eher schlicht. Von außen ist es aber ein ganz außergewöhnliche Kirche. Es gibt kein Kirchenschiff und keinen Turm, stattdessen wirkt auch die Kirche wie Polaria wie aufeinander geschichtete Eisschollen. Ganz so, wie sie in einem Eismeer vorkommen.
Für uns ging es dann über die Brücke zurück Richtung Schiff, mit einem kleinen Abstecher zu Kaffebønna am Stortorget. Wenn ihr richtig guten Kaffe sucht, seid ihr hier richtig! Am Stortorget gehört auch noch eine kleine Bäckerei zu Kaffebønna, in der es allerlei Leckereien gibt. Und als wäre das nicht noch genug, sehen die Läden auch noch wirklich, wirklich schick aus!
Weiter nach Norden
Nach dem Kaffee und kurzem Beobachten der Tromsø’schen Schneeräummethoden hieß es also Abschied nehmen von Tromsø.
Und weiter nordwärts zu fahren. Alta war das nächste Ziel auf der Reise, der nördlichste Punkt, perfekt, um Nordlichter zu sehen. Davon erzähle ich euch dann im nächsten Post. Und, das verspreche ich euch, damit lass ich mir nicht mehr soviel Zeit! Bis dahin,
Die anderen Berichte zu unserer „Winter im hohen Norden“-Reise mit der AIDAcara findet ihr hier:
- Teil 1 „Auf in den hohen Norden“ – Hamburg bis Bodø
- Teil 3 „Die Magie des Nordlichts“ – Alta
- Teil 4 „Es geht südwärts“ – Sortland, Trondheim
- Teil 5 „Der letzte Teil der Reise“ – Bergen, Aarhus, Kiel
Diese Reise war selbstbezahlt, es handelt sich also um keine beauftragte Werbung durch AIDA Cruises oder eine Presse-Reise.
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