Es sind noch knapp vier Wochen, dann heißt es für mich erneut „Ahoi“ und es geht auf große Fahrt mit AIDA (unbeauftragte Werbung/Affiliate Link, s.u.). Zwar nicht so „groß“, wie auf der „Winter im hohen Norden“ Route, aber immerhin auch um die 2.300 Seemeilen (ca. 4.300 km). Von Hamburg bis Alta und zurück nach Kiel waren es um die 2.600 Seemeilen, also 5.000 km. Und um die letzten 500 Seemeilen geht es heute.
Luftlinie trennen knapp 730 Kilometer Bergen und Kiel, den Zielort unserer Reise. Aber gefühlt sind es Welten, auch wenn beide nicht direkt am Meer liegen, wie der Etappenort dazwischen, Aarhus in Dänemark. Aber Bergen ist umgeben von Bergen, während es um Kiel herum maximal hügelig ist (Ja, ich weiß, dass Kiel sogar eine Bergstraße hat…). Außerdem liegt Bergen an einem Fjord mit kleinen Inselchen, während die Kieler Förde sich weit nach Norden öffnet. Das einzige Inselchen weit und breit ist da der Leuchtturm etwa 22 Kilometer vor Kiel in der Ostsee.
Regenreichste Stadt Europas
202 Tage pro Jahr regnet es durchschnittlich in Bergen. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, sich trocken diese hübsche Stadt anzusehen, liegt bei 44%. Wir haben leider die 66 % mit Regen erwischt. Und wie… Es hat nicht nur geregnet, es hat geschüttet, wie aus Eimern.
Die AIDAcara (Affiliate Link, s.u.) lag mal wieder ganz gut, nur knapp 800 m bis zum berühmten Hanseviertel Bryggen. Als Teil des UNESCO Weltkulturerbe stehen etwa 60 alte Handelskontore der Hanse am Ufer des Hafens. Heute werden hier keine getrockneten Fische mehr gehandelt sondern Souvenirs und anderem Klimbim.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass mich Bergen im Aprilregen nicht wirklich gepackt hat. Ich war mehr oder weniger komplett durchnässt und kalt war es auch noch. (Es war sogar so nass, dass wir fast keine Bilder in Bergen gemacht haben, nicht mal eins von der Häuserfront von Bryggen…)
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Stadt bei Sonnenschein wirklich schön ist. Dann kann man einen Ausflug auf den Fløyen machen und einen Blick auf Stadt und Umgebung werfen. Man kann am Hafen sitzen und gemütlich was essen oder trinken. Einen ausgedehnten Stadtbummel machen. Macht bei Schietwetter wie bei uns leider nicht soviel Spaß.
Weiter nach Süden
Im Gegensatz zu den vorherigen Fahrten auf der „Winter im hohen Norden“-Route führte unsere Route nicht zurück nach Hamburg sondern um die Südspitze Norwegens herum durch den Skagerrak in den Kattegat hinein, die Ostsee.
Das Wetter war uns dieses Mal hold und von „Winter im hohen Norden“ war nix mehr zu spüren. Die AIDAcara fuhr fast wie auf Schienen gen Dänemark. Dazu kam noch Sonne und das erste Mal auf der Reise machte das Sonnendeck seinem Namen alle Ehre. Und einen Sonnenuntergang wie gemalt gab es noch dazu.
Kulturhauptstadt 2017
Der letzte Stopp vor dem Ziel Kiel führte in mein Lieblingsland Dänemark, genauer gesagt nach Aarhus. Die zweitgrösste Stadt Dänemarks war zum Zeitpunkt meiner Reise europäische Kulturhauptstadt und man hätte den ganzen Tag mit Ausstellungen und Veranstaltungen verbringen können, angefangen vom ARoS Kunstmuseum mit der begehbaren Installation „Your Rainbow Panorama“ bis zu Lesungen, Konzerten oder Happenings.
Ich war vorher schon einige Male in Aarhus und kenne mich ein wenig aus, es gibt aber immer noch Ecken, die ich nicht gesehen habe. Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, jemals im Møllestien gewesen zu sein, eine der pittoreskesten Straßen, die ich kenne. Die Straße ist zwar nur ganz kurz, aber wer keine Zeit oder Muße für das Freilichtmuseum Den Gamly By (die alte Stadt) hat, kann hier ein kleines Stück Dänemark, wie es früher einmal war, bewundern.
Auch im Dom war ich vorher noch nie, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Eine schöne, eher schlichte Kirche, anders als manch süddeutsche mit all den typischen Malereien. Neben der Kirche durften aber auch die üblichen Konsumtempel wie Illums Bolighus oder Magasin du Nord nicht fehlen bei unseren Spaziergang durch Aarhus,
Relativ neu ist in Aarhus das DOKK1, Stadbibliothek, Bürgerservice und abgefahrenes Parkhaus in einem. Und, für Familien, die mit Kindern die Stadt besuchen viel wichtiger, gibt es innen und außen verschiedene Spielbereiche, die für unterschiedliche Altersgruppen geeignet sind. Von Klein bis Groß ist für jeden etwas dabei, die Kinder können sich nach einem Städtetrip auspowern oder sogar etwas basteln und malen.
Aber noch einmal kurz zurück zum Parkhaus: hier wird das Auto fast wie beim Valet-Parking einfach abgegeben. Nur, dass man nicht den Autoschlüssel in die Hand einer anderen Person gibt, sondern das Auto abstellt, abschließt und die Parkanlage das Auto vollautomatisch im Parkhaus abstellt. Für so einen Technik-Freak wie mich sehr faszinierend, auch wenn ich ja selbst gar nicht mit dem Auto da war.
Ein Muss bei jedem noch so kurzen Dänemark-Besuch sind ein Hotdog und ein Softeis. Dazu noch ein Bummel durch die Straßen und üblichen Läden, so lässt sich ein Tag in Dänemark gut verbringen. Und wenn man dann noch von einer Pigegarde, einer dänischen Mädchen Blasmusik-Garde verabschiedet wird, perfekt!
Ein letztes Mal wurde abgelegt, die Cara ist übrigens das einzige AIDA-Schiff, auf der der Kapitän mit Lotsen und Offizier das von einer offenen Nock, also einem Kommandostand im Freien, macht. Raus aus Aarhus ging es entlang der Ostküste Jütland entlang nach Süden. Gegen Mitternacht fuhr die AIDAcara unter der letzten Brücke der Route durch, der Storebæltbroen, der Große Belt-Brücke. Für mich eine Premiere, ich bin aber auch noch nie drübergefahren.
Heimathafen Kiel
Ich weiß gar nicht, ob ich es schon irgendwann mal erzählt habe, aber Kiel ist so etwas wie meine zweite Heimat. Fast sechs Jahre lang habe ich in Kiel gewohnt und studiert und die Stadt an der Förde in mein Herz geschlossen. Kurioserweise bin ich nach dem Abi wegen des Segelns nach Kiel, ich wollte Schiffbau studieren und danach in den Segelbootbereich. Und in meiner Vorstellung war ich ständig auf dem Wasser unterwegs, ich kannte Kiel schon von Ostseetörns zuvor. In Wirklichkeit war ich in all den Jahren nur ein einziges Mal segeln und war daher sehr gespannt, wie es sein würde, Kiel einmal wieder vom Wasser aus anzufahren.
Anlegezeit sollte 08:00 Uhr sein, und ich wollte eigentlich schon den Leuchtturm sehen, der weit vor Kiel in der Ostsee steht, aber den habe ich dann verpasst. Die AIDAcara war wohl schneller unterwegs, und als ich auf’s Deck raustrat, fuhren wir bereits in die Förde ein.
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, dass da ein wenig Wehmut bei mir aufkam, ich vermisse das Meer hier unten im Süden unten wenn man dann bei Sonnenschein aber noch Nebel über dem Wasser auf eine Stadt wie Kiel zufährt, hat das schon etwas. Backbords das Marineehrenmal in Laboe, steuerbords erst der Olympiahafen und dann der Friedrichsorter Leuchtturm, und schließlich der Kran der ehemaligen HDW-Werft voraus. (Hach, da hab ich mal acht Wochen in den Semesterferien ein Praktikum gemacht und fand es sehr faszinieren, diese großen Hallen und Dockanlagen.) Kiel zeigte sich von seiner besten Seite!
Kurz vor acht legte die AIDAcara dann am Ostseekai in Kiel an und nach dem Frühstück war es auch schon rum, mein erstes Kreuzfahrtabenteuer. Fast 5.000 Kilometer und 17 Tage lagen hinter mir, Schneemassen, Regen und Sonnenschein, glatte See und wilde Wellen. Und nicht zu vergessen die Nordlichter, ohne die ich die Reise wahrscheinlich nie gamacht hätte.
Ich habe soviel Faszinierendes gesehen auf dieser Reise, dass ich allein für Norwegen eine eigene Travel Bucket List anlegen müsste um mir alles noch einmal oder ausführlicher ansehen zu können, was dieses Mal zu kurz gekommen ist.
Umso mehr freue ich mich, dass ich bald wieder ein Schiff besteigen darf und zumindest der erste Hafen in Norwegen sein wird. Mit der AIDAaura (Affiliate Link, s.u.) geht es 10 Tage einmal rund um die Ostsee, Oslo, Göteborg, Kopenhagen, Tallinn, St. Petersburg, Helsinki und Stockholm. Selbstverständlich nehme ich euch da mit, folgt mir bei Instagram. Am 17. August geht es los, ich bin sehr gespannt, was ich da alles Bekanntes und Neues entdecken werde. Eine Aufgabe habe ich mir schon gestellt: In jedem (skandinavischen) Hafen muss ich mindestens eine Zimtschnecke essen! Wenn ihr Tipps habt, wo es die beste Zimtschnecke gibt, schreibt sie mir doch in die Kommentare!
Die anderen Posts zu „Winter im hohen Norden“ mit AIDAcara findet ihr hier:
- Teil 1 „Auf in den hohen Norden“ – Hamburg bis Bodø
- Teil 2 „Das Tor zur Arktis“ – Tromsø
- Teil 3 „Die Magie des Nordlichts“ – Alta
- Teil 4 „Es geht südwärts“ – Sortland und Trondheim
*Diese Reise war selbstbezahlt, es handelt sich also um keine beauftragte Werbung durch AIDA Cruises oder eine Presse-Reise.
Die im Text enthaltenen Links zu AIDA sind Affiliate Links, d.h. solltet ihr über diesen Link etwas bei AIDA buchen, bekomme ich dafür eine kleine Provision. Der Preis verändert sich für euch nicht!
[…] 5 „Der letzte Teil der Reise“ – Bergen, Aarhus, […]