Also eigentlich ist das Wetter ja nicht so, dass man mit einem kühlen Drink in der Sonne sitzen würde. Hier bei uns ist das frühlingshafte Wetter umgeschlagen und seit gestern regnet oder tröpfelt es zumindest, es ist grau und ich habe meine Jacke wieder angezogen. Bäh!
Ganz anders im vergangenen Jahr. Da saß ich mit Mr. L. inmitten eines Meers aus Narzissen und genoss die Sonne. Und dazu ein Stück Mohn-Himbeer-Torte (das da auf dem Foto unten!). Denn letztes Jahr waren Mr. L. und ich auf dem Narzissenfest auf Hof Hilligenbohl. Hof hä? Hört sich nicht nach Süddeutschland an und ist auch gar nicht bei uns im Süden. Hof Hilligenbohl liegt in Nordfriesland, in der Nähe von Niebüll inmitten von Feldern. Ein wunderschöner Hof, aus Klinker, mit blauen Türen und innen wunderschönen Fliesen und natürlich einem Reetdach. Und wie kommt man ausgerechnet da hin?
Auf Hof Hilligenbohl ist Clara aka Tastesheriff aufgewachsen und sie zeigt den Hof der Bloggerwelt und auf Instagram immer wieder. Und natürlich hat sie auch vom Narzissenfest erzählt. Praktischerweise lag das letztes Jahr genau auf dem Wochenende, an dem wir aus dem Urlaub aus Dänemark zurückkamen.
Tortenbäckerei mal anders
Dieses Jahr haben wir es leider nicht geschafft, aber wenn ihr irgendwo da oben in der Nähe seid, das Narzissenfest ist dieses Wochenende, d.h. heute habt ihr noch die Chance. Auf einen Besuch auf dem zauberhaften Hof Hilligenbohl, auf ein tolles Mitbringsel der Stände auf dem Fest und natürlich auf ein Stück der fantastischen Torten und Kuchen, die es dort gibt (man munkelt, es wären jedes Jahr 150 bis 170 Kuchen und Torten, die auf dem Narzissenfest vertilgt werden, haltet euch also ran!).
Passend zum Narzissenfest hat Clara diesen Monat dann auch das Thema für ihre Aktion #ichbacksmir gewählt: Torten! Jetzt bin ich ja nicht so der Tortenbäcker, Buttercreme und Fondant sind bei mir ja meistens ein Glücksspiel, und im ersten Moment dachte ich: „Schade, das ist leider so gar nicht mein Thema, also wieder ein Monat #ichbacksmir ohne mich!“ Aber dann kam die Idee und ich hab mir gedacht, hey, vielleicht klappt es ja ganz gut. Und hier ist das Ergebnis (fast wäre es mir noch runtergefallen, puh, Glück gehabt!): Ein Caipirinha-Torte! Mit Buttercreme! Und natürlich viel Cachaça! Und Zucker! Und Limetten! Hach, ich seh mich gerade mit einem Glas Caipi am gleichen Platz sitzen wie vergangenes Jahr! Aber jetzt kommt erst mal das Rezept für euch:
Caipirinha-Torte
Kochutensilien
- kleiner Topf
- Ess- und Teelöffel
- 2 Rührschüsseln
- Springform Ø 26 cm, gefettet und gemehlt
- großes Brotmesser oder Tortenbodenschneider
- Teigspatel
- Sieb
- Reibe
- Spritzbeutel mit großer Lochtülle
- Ofen: 180°C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Teig
- 4 Eier
- 200 g Zucker
- 75 ml Limettensaft
- 125 ml Cachaça
- 180 g Butter geschmolzen
- 300 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
Sirup
- Saft von 5 Limetten
- 75 ml Cachaça
- 150 g Rohrzucker fein und weiß, braun geht aber auch
Buttercreme
- 200 g Butter Raumtemperatur
- 400 g Puderzucker
- Saft & Schale von 2 Limetten
- etwas grüne Lebensmittelfarbe Pastenfarbe
Anleitungen
- Ofen vorheizen.
- Für den Teig die Eier mit dem Zucker so lange schaumig schlagen, bis ein fluffiger, sehr heller Schaum entsteht.
- Dann die Butter, den Limettensaft und den Cachaça unterrühren und schließlich das Mehl gemischt mit dem Backpulver nach und nach hinzugeben und so lange unterrühren, bis ein gleichmäßiger Teig entsteht.
- Den Teig dann in die gebutterte und gemehlte Springform gießen
- dann für ca. 40 Minuten backen. (Der Teig sollte nicht zu dunkel werden, am Ende die Stäbchenprobe machen!)
- Während der Backzeit den Sirup kochen:
- Limettensaft, Cachaça und Zucker kurz aufkochen und dann ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis der Sirup eindickt.
- Kuchen und Sirup ca. 30 Minuten abkühlen lassen.
- Ca. 5 Minuten vor Ende der Kühlzeit mit der Herstellung der Buttercreme beginnen:
- Butter mit dem Schneebesenaufsatz cremig schlagen und dann den Puderzucker nach und nach dazugeben. Achtung: den Puderzucker unbedingt sieben, sonst gibt es Klümpchen!
- Dann die Schale der Limetten in die Buttercreme reiben und den Saft auspressen, ebenfalls zur Creme geben.
- Alles gut mischen, evtl. noch etwas Puderzucker hinzugeben. Die Konsistenz sollte weich sein, aber Spitzen bilden.
- Dann wird die Torte aufgebaut:
- Zuerst den Kuchen mit einem Tortenbodenschneider oder einem sehr scharfen Messer in drei Böden schneiden.
- Einen Boden mit dem Sirup beträufeln und dann mit etwas Buttercreme bestreichen, die Schicht sollte ca. 3-5mm dick sein. Den bestrichenen Boden für ca. 10 Minuten im Kühlschrank kühlen.
- Dann den zweiten Boden auf die Buttercreme-Schicht setzen, wieder mit Sirup beträufeln und ebenfalls mit Creme bestreichen. Wieder 10 Minuten in den Kühlschrank.
- Den letzten Boden oben draufsetzen und wieder mit Sirup beträufeln. Jetzt entweder die Torte einfach komplett mit der verbleibenden Buttercreme bestreichen (oben und außen rum), oder wie ich verzieren. Dafür die Buttercreme in dem Spritzbeutel mit Lochtülle füllen.
- Für das Muster geht man wie folgt vor: Zuerst am Rand drei dicke Tupfer übereinandersetzen (oder auch mehr oder weniger, es sollte einmal die Höhe abgedeckt sein). Diese dann mit einem Teelöffel in eine Richtung ausstreichen. Dann setzt ihr wieder Tupfen auf den „Schweif“ des Tupfens setzen, wieder ausstreichen. So weitermachen, bis die komplette Torte außen rum bedeckt ist.
- Dann das Muster auf der Tortenoberfläche wiederholen, hier am besten von außen nach innen gehen, d.h. erst einmal im Kreis rum außen eine Reihe machen, dann die nächste Reihe, usw. bis in der Mitte ein großer Tupfer die Buttercreme-Decke „schließt“. (Wenn die Buttercreme zu weich werden sollte, den Spritzbeutel einfach 5 Minuten in den Kühlschrank legen, dann wird sie wieder stabiler.)
- Die Torte dann noch 2 – 3 Stunden kühlen und dann direkt aus dem Kühlschrank genießen, fertig!
Jetzt noch mindestens 2, besser 3 Stunden kühlen und dann am besten direkt aus dem Kühlschrank genießen. Ob mitten in Narzissen oder bei euch auf dem Balkon oder der Terrasse, lasst euch die Caipirinha-Torte schmecken. Na dann: Saudé!
P.s.: Wenn ihr nur ein kleines Törtchen machen wollt, z.B. wie ich nur 18cm (ist die Größe auf den Fotos), dann nehmt ihr einfach die Hälfte der Zutaten!
P.p.s.: Ja, ich benutzte weißen Rohrzucker für den Caipi, vorzugsweise natürlich den original brasilianischen, der ist viel, viel feiner als unser Rohrzucker. Und Eiswürfel, kein Crushed Ice. Und als Cachaça empfehle ich entweder Pirassunga 51 oder Nêga Fulô, NICHT Pitù oder Cana Rio.
glückszaubermädchen meint
Liebe Katharina,
oh, wie lecker! Eine tolle Idee, einen Cocktail in eine Torte umzuwandeln – und sie ist so schön verziert!
Liebe Grüße,
Sarah
Katharina von Wienerbrød meint
Dankeschön! Ich hab das erste Mal sowas mit Buttercreme gemacht, und es gibt definitiv noch Entwicklungspotenzial 😉 Es ist aber nicht so schwer!
Ich kann die Torte jedenfalls seeeeehr empfehlen! Und sie funktioniert auch mit Mojito (dann einfach den Mojito-Sirup (Rezept gibt's auch auf dem Blog) machen und mit Rum mischen!) Schmeckt auch sehr lecker! Probier's mal aus!
Alles Liebe,
Katharina
Alexandra | Strudel & Cream meint
Ich bin auch keine grosse Tortenbaeckerin (ausser Sachertorte mache ich meist einen grossen Bogen um Torten – um das Selbermachen versteht sich 😉 ).
Deine Torte sieht gelungen aus: Deine Dekoration gefaellt mir wirklich gut und auch die Idee mit der Cocktail-Torte ist toll.
Katharina von Wienerbrød meint
Oh, eine Sachertorte habe ich noch nie gemacht, da habe ich bisher immer auf Sacher zurückgegriffen, wenn ich in Österreich war.
Aber diese Torte hier ist auch nicht schwer und auch die Deko ist echt einfach. Und sie schmeckt richtig schön frisch! Also ruhig mal ausprobieren!
Alles Liebe,
Katharina
Anonym meint
Tolle Torte die du da gezaubert hast! Super werde sie nachbacken! Hast du auch das Rezept von der tollen Mohn-Himbeer-Torte??? Das wäre schön!