Huch, war nicht gerade noch Neujahr? Jetzt sind wir schon mitten in der fünften Jahreszeit, also Zeit für ein passendes Rezept, natürlich aus dem hohen Norden. Da wird zwar nicht wirklich gefeiert, aber gegessen wird trotzdem. Zum Beispiel Fastelavnsboller mit Himbeeren und Vanille!
Knaller aus Dänemark?
Ja, Skandinavien ist jetzt nicht gerade für seine Jecken bekannt. Dennoch gibt es überall ein Gebäck, dass aktuell auch bei uns überall der Hit ist: Berliner. Oder Kreppel, Krapfen, meinetwegen auch Pfannkuchen.
Aber statt wie bei uns als Fettgebäck, kommt die Variante aus dem Norden aus dem Ofen. Schmeckt aber mindestens genauso gut. Und gibt sie wirklich überall. In Finnland heißen die Hefewecken mit Sahne und Marmelade gefüllt Laskiaispulla, aus Schweden kennt man Semla mit Sahne und Marzipancreme und in Norwegen und Dänemark heißen sie Fastelavnsboller. Was übersetzt quasi Faschingsbrötchen heißt. Also wenn man Fastelavn mit Fasching übersetzt (Hört sich ja auch fast an wie das Kölsch Fastelovend, nicht wahr?)
Den Klassiker aus Dänemark mit Zucker-Butter-Füllung gibt es natürlich schon auf dem Blog. Dieses Jahr sehe ich aber überall welche mit der Geschmackskombi Himbeere und Vanille. Als Variante mit Wienerdej, also Plunderteig, mal mit normalem Hefeteig. Mal vor dem Backen gefüllt, mal aufgeschnitten, mal wie bei mir wie ein klassischer Berliner nach dem Backen gefüllt. Ich hab Briocheteig genommen, der schmeckt mir bei solchen Gebäckstücken am besten.
Und damit wir nicht mehr lange warten müssen, kommt hier das Rezept zum Selberbacken, los geht’s:
Fastelavnsboller mit Himbeere und Vanille
Kochutensilien
- Schneebesen
- Küchenmaschine mit Knethaken
- Teigkarte oder scharfes Messer
- 2 kleine Töpfe
- 3 kleine Schüsseln
- Frischhaltefolie
- Gabel
- Backpinsel
- 2 Backbleche mit Backpapier
- Mörser
- kleines Sieb
- Kuchengitter
- scharfes Messer
- 2 Spritzbeutel mit "Fülltülle" oder Spritztülle mit mittlerem Loch
- Ofen: 225°C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Teig
- 200 ml Milch lauwarm
- 1 Würfel Hefe frisch
- 500 g Mehl Type 550
- 80 g Zucker
- 2 TL Kardamom gemahlen
- 1 Ei M
- 100 g Butter Raumtemperatur
Glasur
- 1 Eigelb
- 1 EL Milch
Vanillecreme*
- 2 Eigelbe M
- 3 EL Speisestärke
- 3 TL Vanillepaste
- 3 EL Zucker
- 250 ml Milch
Himbeerkruste
- 50 g Butter
- 5 EL Zucker
- 2 EL Himbeeren gefriergetrocknet
Himbeerfüllung
- 4 EL Himbeermarmelade
Anleitungen
Teig
- Die Milch in den Rührbecher geben, die Hefe in kleinen Stückchen dazu und so lange mit einem Schneebesen verrühren, bis die Hefe sich aufgelöst hat.
- Alle weiteren Zutaten des Teigs bis auf die Butter in die Schüssel der Küchenmaschine geben und diese auf niedriger Stufe anstellen.
- Die Hefemilch dazugeben und weiter kneten lassen.
- Sobald sich ein Teig zu bilden beginnt die Butter in kleinen Stücken dazugeben.
- Den Teig mindestens 10 Minuten weiter kneten lassen, er sollte sich dann auch von der Schüssel lösen.
- Den Teig per Hand noch etwas verkneten, dann zu einer Kugel formen und wieder zurück in die Schüssel der Küchenmaschine geben.
- Mit einem Geschirrtuch o.ä. abdecken und für 45 M Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Vanillecreme
- Nun die Vanillecreme zubereiten, dazu alle Zutaten der Creme bis auf die Milch in einen kleinen Topf geben und vermischen, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind.
- Dann die Milch untermischen.
- Die Creme auf mittlerer Hitze erwärmen und ständig rühren, bis sie eindickt.
- Sofort in ein kleines Schüsselchen umfüllen und mit Frischhaltefolie direkt auf der Creme abdecken.
Fastelavnsboller
- Den Teig nach dem Gehen in 12 gleiche Stücke teilen.
- Jedes Stück nochmal durch durchkneten und zu einer Kugel formen.
- Die Kugeln dann gleich auf den beiden Backblechen verteilen und mit einem Geschirrtuch o.ä. abdecken.
- Erneut gehen lassen, dieses Mal für ca. 15 Minuten.
- Den Backofen auf 225°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Für die Glasur der Boller das Eigelb mit der Milch verquirlen und die Hefekugeln damit einpinseln.
- Jedes Blech für ca. 10 Minuten backen.
Himbeerkruste
- In der Zwischenzeit die Butter schmelzen lassen.
- Den Zucker mit den gefriergetrockneten Himbeeren fein mörsern.
- Durch ein Sieb in eine kleine Schüssel füllen und damit die verbliebenen größeren Stücke (z.B. Kerne) heraussieben.
- Sobald die Boller aus dem Backofen kommen, alle nacheinander oben mit Butter einpinseln und dann kopfüber in den Himbeerzucker stürzen und damit bedecken.
- Die Boller danach abkühlen lassen.
Füllen
- Die Himbeermarmelade in einen Spritzbeutel mit Fülltülle füllen, die Vanillecreme in die andere.
- Mit einem Messer von unten kreuzweise in den Boden der Boller schneiden, die Boller dabei vorsichtig anfassen, damit die Himbeerzucklerkruste nicht abgeht.
- Mit dem kleinen Finger durch den Schnitt in die Boller gehen und einen Freiraum darin ausformen.
- Zuerst die Himbeermarmelade einspritzen, ca. soviel wie ein Teelöffel.
- Dann soviel Vanillecreme einspritzen, bis der Hohlraum gefüllt ist.
- Die Boller vorsichtig wieder auf dem Boden abstellen. Die Creme sollte so fest sein, dass nichts mehr aus den Boller rausläuft. Fertig!
Notizen
Fastelavn im Backofen
Ich bin ja gespannt, ob ihr auch auf den Geschmack kommt und alle selbst Fastelavnsboller backt. Selberbacken ist zwar aufwändig, aber nicht schwer. Und ich verrate euch jetzt mal was: Ich backen die auf jeden Fall nochmal. Weil beim ersten Mal leider 6 nichts geworden sind. Da habe ich nämlich was ausprobiert, was sich im Backofen dann als eine nicht praktikable Idee herausgestellt hat. Also nix mit Fasching im Backofen.
Aber, und das schätze ich ja an Ofenberlinern sehr, sind sie immer einfacher als die frittierte Version. Ich frittiere mittlerweile zwar, aber immer noch nicht gerne. Und auch nur, wenn keine Kinder in der Nähe sind. Das Lille Frøken hat jedenfalls Gefallen an den Fastelavnsboller mit Himbeeren und Vanille gefunden und freut sich, wenn es die nochmal gibt! Heute feiern wir aber erst einmal den Lillebror, aber bis Dienstag in einer Woche ist ja noch genug Zeit, das heutige Rezept zu backen!
Anja meint
Das ist mal eine ganz andere Faschings-Variante. Super lecker sieht es aus. Ich frage mich nur, weil ich es gerade sehe, das Rezept: Muss man ja nicht nur an Fasching machen. Bin gerade in Spanien und bekomme am Wochenende Besuch. Da werde ich den Spaniern als Deutsche mal was Skandinavisches anbieten…hihi…Liebe Grüße, Anja
Katharina von Wienerbrød meint
Haha, jaaaa, natürlich muss man die nicht an Fasching machen, die schmecken das ganze Jahr über gut!
Ich hoffe, sie haben geklappt und euch so gut geschmeckt, wie mir! Vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Alles Liebe,
Katharina