Kennt ihr schon den Curdinator? Also eigentlich muss ich sagen „die Curdinatorin“, denn hinter der Bezeichnung verbirgt sich Trickytine. Ihr kennt sie noch nicht? Na dann wird’s aber Zeit! Tine ist momentan sowas von auf dem Curd-Trip und steckt damit alle an. Und so hat sie auch fix die Curd-Addicts gegründet, bei denen ich gleich dabei war. Weil auch ich schon ganz schön „curdinated“ bin.
Ich hab in den letzten Wochen schon dreimal den Curd-Löffel geschwungen, zweimal mit roten Johannisbeeren aus Mutters Garten und einmal mit Heidelbeeren. Hat jedes Mal geschmeckt und wurde auch jedes Mal gleich weiterverarbeitet. Und zwar jedes Mal mit irgendwas Zitronigem, denn ich finde, Curd und Zitrone geht nicht nur als Lemon Curd sondern ist auch so eine Tiptop-Kombination.
Heute gibt’s für euch auch eine herrlich frische Torte aus Zitronenbiskuit und Johannisbeercurd. Ein hübsches Fondantdeckchen drüber, und schwupps wird daraus eine schicke kleine Hochzeitstorte. Die stand letzte Woche auf dem Sweet Table bei der Hochzeit meines Bruders, flankiert von Cakepops, Muffins und Macarons.
Los geht’s, das Rezept reicht für eine kleine Torte mit drei Böden 17cm Durchmesser, das reicht für eine kleine Hochzeitsgesellschaft. Zuerst wird das Curd gekocht, dann der Boden gebacken, dann die Torte gefüllt und zusammengesetzt und schließlich kommt das Fondant drauf. Am besten verteilt ihr die Arbeit auf zwei oder sogar drei Tage.
Für die Torte benötigt ihr die folgenden Zutaten:
Curd:
170g rote Johannisbeeren (ohne Rispe), alternativ 85ml Johannisbeersaft
85g Zucker
75g Butter
1 Eigelb
1 Ei
Böden
180g Mehl
180g Butter
180g Zucker
3 Eier
1TL Backpulver
Schale einer Zitrone
Füllung:
120g Curd aus den oben genannten Zutaten
120g Frischkäse
Überzug:
300g Puderzucker
250g Rollfondant (weiß oder farbig, ich habe rosa und weiß gemischt und damit ein marmoriertes Fondant bekommen)
150g Butter bei Raumtemperatur
evtl. Lebensmittelfarbenpaste
Zuerst einmal das Curd:
Die Johannisbeeren auf kleiner Flamme aufkochen und dann mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Durch ein Sieb streichen, es sollten ca. 85ml Saft herauskommen.
Den Saft zurück in den Topf geben und mit dem Zucker aufkochen bis der Zucker völlig gelöst ist.
In einer kleinen Schüssel das Eigelb mit dem Ei verquirlen und dann löffelweise die Saft-Zucker-Mischung unterrühren (nicht alles auf einmal, das Ei darf nicht stocken!).
Dann alles zurück in den Topf geben und bei ganz kleiner Flamme vorsichtig aufkochen. Sobald die Masse etwas eindickt die Butter hinzugeben.
Das Curd rühren, bis die Butter komplett geschmolzen ist. Dann heiß in ein sterilisiertes Gefäß abfüllen und abkühlen lassen.
Jetzt geht es an die Böden aus Zitronenbiskuit, diese werden in zwei 17cm-Formen gebacken.
Hierfür Mehl und Backpulver mischen und dann mit allen weiteren Zutaten ca. 1 Minute mit dem Rührgerät oder in der Küchenmaschinen mixen bis es eine homogene Masse gibt.
Die Formen mit Backpapier auslegen und dann den Teig in die beiden Formen füllen. Die Formen in den Ofen stellen und den dann auf 170°C Ober-/Unterhitze stellen. Die Backzeit ist ca. 25-30 Minuten, bei der Stäbchenprobe sollte kein Teig mehr kleben bleiben.
Dann die Formen aus dem Ofen holen und die Kuchen nach ca. 10 Minuten aus der Form lösen und auf einem Gitter dann komplett abkühlen lassen.
Wenn die Kuchen komplett durchgekühlt sind die Kuppe oben glatt abschneiden und die Kuchen noch einmal durchschneiden. Je nachdem, wie die Teigmenge auf die Formen verteilt wurden, ergeben sich drei bis vier Böden.
Für die Füllung jetzt den Frischkäse und das Curd miteinander mischen, bis es eine homogene Mischung ist.
Dann den ersten Boden entweder auf ein passendes Cakeboard oder direkt auf die Kuchenplatte legen und mit der Curd-Frischkäse-Mischung bestreichen. Nicht zu dünn bestreichen, aber auhc nicht so dick, dass es auf der Seite rausquillt.
Mit den nächsten Böden genauso verfahren, nur auf den obersten Boden kommt keine Curd-Creme mehr. Hier geht es gleich mit der Buttercreme weiter.
Dazu Butter schön cremig schlagen, dass kann durchaus etwas dauern. Dann den Puderzucker dazusieben, evtl. etwas Milch zugeben, wenn die Creme zu dick ist und je nach Geschmack noch mit Pastenfarbe einfärben.
Die Torte nun mit der Buttercreme einstreichen, dir größten Unebenheiten sollten damit ausgeglichen werden. Dann die Torte für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, die Creme sollte dabei einigermaßen fest werden.
Nach der Kühlzeit den Rest der Creme auf und um die Torte streichen, darauf achten, dass alles schön glatt ist (nicht, dass ich das hinbekommen hätte 😉 )
Dann nochmal in den Kühlschrank, mindestens 2 Stunden, besser über Nacht.
Jetzt geht es an den Endspurt: Die Fondantdecke!
Dafür das Rollfondant erst schön weich kneten und dann rund ausrollen. Es sollte als Durchmesser mehr als 1x Tortendurchmesser + 2x Seitenhöhe haben. Das Fondant vorsichtig über die gekühlte Torte legen und dann an den Seiten glattstreichen.
Voila, fertig ist die Johannisbeer-Curd-Zitronenbusquit-Torte! Wenn ihr mögt, noch einen Caketopper drauf und schon ist sie der Star der Kaffeetafel. Oder in meinem Fall des Sweet Tables. Vielleicht ergibt sich ja bei euch auch demnächst eine Gelegenheit für solch ein schickes Törtchen!
P.s.: Sollte der Kuchen beim Backen eine Kuppel bilden, die abgeschnitten wird, könnt ihr die Kuchenreste prima mit dem Rest der Curdcreme zu Cakepops verarbeiten! Einfach Kuchenreste zerkrümeln und mit soviel Curdcreme vermischen, dass eine formbare Masse entsteht. Ich hab mithilfe eines Herzausstechers Herzen geformt, diese über Nacht im Kühlschrank gekühlt, eine Stiel hineingesteckt und am nächsten Tag mit Zartbitter-Kuvertüre überzogen. Lecker!
Evy meint
Ich hab mal Lemon Curd gegessen – sehr lecker!
Katharina von Wienerbrød meint
Hallo Evy,
Dann musst du unbedingt mal Johannisbeercurd ausprobieren, das funktioniert auch mit Tiefkühlbeeren, wenn es keine frischen mehr gibt. Das ist wirklich der Knüller!
Liebe Grüße,
Katharina
Johanna von My tasty little beauties meint
Liebe Katharina,
jetzt musste ich mir dein Prachtstück noch einmal auf dem großen Bildschirm ansehen! (Du hattest es mir während der Foto-Session gezeigt.) Wunderschön!
Leider finde ich diese Cheat-Karte bei 23qmstil nicht 🙁 Weißt du zufällig noch, von wann die war?
Viele Grüße
Johanna
Katharina von Wienerbrød meint
Liebe Johanna,
Danke für das Lob, ich hab's ja noch nicht so mit Fondant 😉
Das Cheatsheet schicke ich dir per Mail, ich find den Pin nämlich auch nicht mehr….
Liebe Grüße,
Katharina
Johanna von My tasty little beauties meint
Davon merkt man aber nichts 🙂
Danke!
Viele Grüße
Johanna