Eigentlich ist ja Herbst. Ich hab aber nochmal Sommer für euch. Dazu später mehr, jetzt erst einmal zum eigentlich Thema: Rote Johannisbeeren. Die einen lieben sie, die anderen sagen „Iih, viel zu sauer!“. Ich gehöre zu Ersteren und habe den ganzen Sommer über überlegt, wie man denn daraus einen Kuchen machen kann, den nicht jeder macht. Bei uns im Ländle gibt’s ja den klassischen „Träubleskuchen“, den Johannisbeer-Kuchen mit Baiserhaube (hier heißen die roten Johannisbeeren nämlich „Träubles“, ich nehme mal an, weil sie ähnlich wie Trauben an einem Stiel hängen.) Hier und heute gibt’s jedenfalls einen New York Style Cheesecake mit roten Johannisbeeren.
Wenn ihr euch jetzt fragt, warum ich das Ding New Your Style Cheesecake nenne, und nicht einfach schnöder Käsekuchen: es ist kein schnöder Käsekuchen. Der hier wird mit Frischkäse und Schmand statt Quark gemacht. Der Boden ist nicht aus Mürbeteig wie bei uns üblich, sondern aus Kekskrümel und Butter. Ich habe hier noch einen kleinen Twist eingebaut, ich nehme nämlich dunkle Butterkekse mit weißer Schokolade drauf, das gibt einen noch leckereren Boden. Ansonsten zeichnet sich der Cheesecake noch dadurch aus, dass er ganz schön lange braucht. Der muss nämlich ziehen. Erst im Ofen, dann im Kühlschrank. Aber, und das sage ich aus voller Überzeugung, das ist es wert. Probiert es mal aus, hier kommt das Rezept:
Cheesecake mit roten Johannisbeeren
Zutaten
Boden:
- 150 g dunkle Butterkekse mit weißer Schokolade
- 40 g Butter geschmolzen
Teig:
- 600 g Frischkäse
- 250 g Schmand
- 150 g Zucker
- 2 EL Speisestärke
- 3 Eier
Topping:
- 200 + 100 g Johannisbeeren (ohne Stiele)
- 1,5 EL Speisestärke
- 3 EL Zucker
Außerdem:
- Multizerkleinerer, runde Kuchenform (Boden mit Backpapier ausgelegt), Rührschüssel, Handmixer mit Schneebesen-Aufsatz, tiefes Backblech, Alufolie, Messer, kleiner Topf, Pürierstab, Sieb, kleines Schüsselchen, Löffel
Ofen:
- 175°C Ober-/Unterhitze
Anleitungen
- Ofen vorheizen.
- Für den Boden die Kekse im Multizerkleinerer zerkrümeln.
- Mit der geschmolzenen Butter mischen und die Mischung dann auf dem Boden der Kuchenform verteilen und andrücken.
- Für ca. 10 Minuten im Backofen backen und dann abkühlen lassen.
- Frischkäse mit dem Handmixer cremig rühren.
- Restliche Zutaten außer Eier druntermischen und gut verrühren.
- Zuletzt die Eier dazugeben und alles gut vermischen und auf den Boden geben.
- Die Kuchenform nun unten mit Alufolie abdichten.
- Das tiefe Backblech mit Wasser füllen und schon in den Backofen geben.
- Kuchen nun im Wasserbad 55 Minuten backen.
- Danach Kuchen aus dem Ofen nehmen und sofort Rand des Kuchens mit einem Messer vom Formrand lösen.
- Kuchen für 2 Stunden im Ofen abkühlen lassen.
- Danach für ca. 4 Stunden im Kühlschrank kühlen.
- Für das Topping die 200 g Johannisbeeren mit dem Zucker aufkochen.
- Danach im Topf pürieren und durch ein Sieb streichen.
- Wieder in den Topf geben und ein paar Esslöffel Saft abnehmen.
- Saft mit Speisestärke mischen und zurück in den Topf geben, nochmals kurz aufkochen.
- Restliche Johannisbeeren dazugeben und Topping dann über den Kuchen geben, fertig.
Notizen
So, das war jetzt noch einmal die volle Dröhnung Sommer, obwohl es schon Herbst ist. Und warum denn nun eigentlich erst jetzt? Weil mein Rechner im Sommer nicht mehr wollte. Da hatte ich die ganze Zeit überlegt, was ich für einen Kuchen machen kann, welche Kombi mit roter Johannisbeere am besten schmeckt. Hatte gebacken, probiert, die Beeren vor dem kleinen Froken gerettet, fotografiert. Und dann macht mein Rechner schlapp, segnet das Zeitliche und nimmt die Fotos einfach mit. Und leider ist er nicht so „ach da bauen wir die Festplatte aus und sichern die Daten dann“ gestorben. Sondern eher so „das wird aber richtig teuer, die Daten wieder herzustellen, wollen Sie das wirklich?“-mäßig. Danach brauchte ich ehrlich gesagt erst einmal etwas Ruhe (und Urlaub war ja auch noch…).
Deshalb gibt es eben erst im Oktober das Rezept. Wenn ihr jetzt denkt, toll, und wie soll das jetzt funktionieren, wenn die Johannisbeeren keine Saison haben? Nehmt einfach tiefgekühlte Beeren! Funktioniert auch prima. Und bringt ein bisschen Sommer in den Herbst! Bei dem aktuellen Wetter ist das mit dem „richtigen Herbst“ aka Schmuddelwetter ja eh noch nicht aktuell, oder?
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