Als Blogger ist es von Vorteil, wenn man etwas organisiert ist. Dann hat der Leser viel Abwechslung bei den Posts, denn die sind akribisch geplant nach Rezept, dass sich weder Zutaten noch Typ des Rezepts ähneln. Und die Fotos sind entweder alle gleich (weil hier natürlich ein Bildkonzept verfolgt wird) oder eben sehr unterschiedlich trotz sofort wiedererkennbarer Bildsprache des Bloggers. Außerdem werden die Beiträge weit im Voraus vorbereitet, d.h. jetzt kümmert sich der organisierte Blogger durchaus schon um Weihnachtsrezepte. Und wenn man das alles nicht ist, gibt es eben an einem der heißesten Tage Lakritz-Marzipan-Schnecken.
Vorbereitung vs. das wahre Leben
Denn einen akribisch ausgearbeiteten Plan habe ich nicht. Ich habe viele Ideen, welche Rezepte ich umsetzen will. Ich nehme mir meist auch eines vor, aber es klappt eben nicht immer so. Denn meine Idee (und oft auch der aktuelle Jieper danach) passen nämlich nicht immer zu den Begleitumständen. Diese Woche war es z.B. viel zu heiß für eine Rezept mit Schokolade. Und die zweite Idee, auf die ich seeeeehr viel Lust (und Hunger) hatte, wäre einem der letzten Rezepte zu nah gekommen. Wie gut, dass ich wenigstens ein Rezept in der Hinterhand hatte. „Vorbereitet“ wäre hier leider das falsche Wort, denn es sollte einen Anlass für dieses Rezept geben, den es leider nicht gab, und so schlummerte das Rezept und die Fotos auf meinem viel zu vollen Rechner vor sich hin.
Wo wir gleich beim nächsten Punkt sind: ich bin nicht so organisiert, wie ich es gerne wäre. Ich habe wie eben erwähnt viel zuviele Fotos auf dem Rechner (der dadurch viel zu langsam ist und mir viel Zeit raubt beim Bloggen), die ich für den Blog nicht nutzen kann weil unscharf… Ich schaffe es selten, meinen mir selbst gesetzten Back- und Shootingtag einzuhalten. (Nämlich der Tag, an dem ich garantiert auch Abnehmer für das Gebackene habe. Hallo Baby-Fitness-Moms!)…
Die Liste ließe sich noch etwas weiterführen, und irgendwie ärgert mich das. Ich nehme mir immer wieder vor, das endlich mal alles auf die Reihe zu bringen. Fange mit Projektplanungstools an, schreibe da alle meine Ideen rein und plane Posts, um dann festzustellen, dass das Tool für mich nicht passt. Kaufe für Rezepte ein, und benutzte die Einkäufe dann doch wieder für etwas anderes. Und so weiter und so fort. Nun ja. Vielleicht klappt es ja doch irgendwann noch und ich werde auch so eine total organisierte Bloggerin. Ihr werdet es auf jeden Fall als erste erfahren. Bis dahin gibt’s erst mal ein paar Schnecken. Mit leckerem Lakritz und Marzipan drin, eben Lakritz-Marzipan-Schnecken. Hier kommt das Rezept:
Lakritz-Marzipan-Schnecken
Kochutensilien
- Schneebesen
- Küchenmaschine mit Knethaken
- Wellholz
- kleines Schüsselchen
- Kuchengabel
- Messer
- grobe Reibe
- Backpinsel
- Backblech mit Backpapier
- Ofen: 200°C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Teig:
- 1/2 Würfel Hefe frisch
- 200 ml Milch lauwarm
- 450 g Mehl Type 550
- 50 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 75 g Butter Raumtemperatur
Füllung:
- 75 g Butter Raumtemperatur
- 2 TL Lakritzpulver
- 150 g Marzipan Kühlschrank-kalt
Glasur:
- 1 Ei
- 2 EL Milch
- 2 TL Lakritzgranulat
Anleitungen
- Die Hefe in die lauwarme Milch bröseln und mit den Schneebesen so lange rühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
- Mehl, Salz, Zucker und Ei in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Hefemilch dazu und alles gut durchkneten.
- Dann die weiche Butter dazu und so lange kneten bis ein gleichmäßiger, elastischer Teig entstanden ist.
- Teig abgedeckt für ca. 45 Minuten gehen lassen.
- Für die Füllung die Butter mit dem Lakritzpulver mischen.
- Nach dem Gehen Teig zu einem Rechteck mit einer Dicke von ca. 5 mm und einer Länge von ca. 75 cm ausrollen.
- Das Rechteck gleichmäßig mit der Lakritzbutter bestreichen.
- Dann das Marzipan mit der groben Reibe auf die Lakritzbutter reiben, auf einer Längsseite einen Rand von ca. 3 cm freilassen.
- Den Teig dann von einer Längsseite aufrollen, die Seite mit dem Marzipan-freien Rand soll die äußere Naht bilden.
- Von der nun entstandenen Rolle Scheiben mit einer Dicke von ca. 3 cm abschneiden.
- Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Von der Schnecke dann den Marzipan-freien Rand abrollen und beim Legen der Schnecke auf das Backbleck unter die Schnecke stecken.
- Die Milch für die Glasur mit dem Ei verquirlen und mit einem Backpinsel auf die Oberseite und die Seiten der Schnecken streichen. Noch etwas Lakritzgranulat oben auf die Schnecken streuen.
- Dann für ca. 15 Minuten backen, abkühlen lassen, fertig!
So, es ist mittlerweile kurz nach Mitternacht, es hat immer noch gefühlte 40 °C. Ich gehe jetzt mal ins Bett. Und überlege, was ich euch nächste Woche für eine Leckerei präsentiere. Vielleicht was mit Schokolade. Oder was, was einem der kürlichen Rezepte ziemlich ähnlich ist. Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel und bleibt weiterhin treue Leser, auch wenn es hier erst einmal weiter so chaotisch bleibt… Bis dahin, euch einen schönen Sonntag!
fwolf meint
Anmerkung: Genausogut könnte man die Kombi aber auch nach Holland odet Norddeutschland verorten. Lübeck ist bekanntlich Marzipanstadt, und Lakritze beim Norddeutschen sehr beliebt. In den Niederlanden gibts ebenfalls Lakritzvariantem in razen Mengen, und Marzipan ist sicher auch nicht unbekannt 😉
cu, w0lf.
Katharina von Wienerbrød meint
Tja, hätte man… aber wie heißt der Untertitel meines Blogs so schön: „… mit einer Prise Skandinavien“. Und da weder Holland noch Norddeutschland oder Lübeck da liegen, letztere zwar nah dran aber eben doch nicht da, erübrigt sich eine andere Verortung des Rezepts. Insofern…
Viele Grüße,
Katharina