Heute gibt’s einen ganz schnellen Kuchen. Der streng genommen auch gar kein Kuchen ist. In Schweden aber schon. Da ist die Kombi aus angedickten Beeren mit Streuseln auch ganz ohne Boden ein Kuchen. Genau so wie beim heutigen Rezept für Bärpaj.
Vom Blaåbärspaj zum Bärpaj
Eigentlich war heute ein ganz anders Rezept geplant. Ein dänisches. Für mehr Abwechslung und so. Aber dann habe ich den Blåbärspaj auf Instagram gepostet, hab kurz danach in den Kühlschrank geschaut und die vier Sorten Beeren gesehen. Da kam ein Heißhunger auf eine Beerenversion des Paj und tadaaa, hier ist er. Ein schwedischer Bärpaj. Ratzfatz gemacht und auch im Sommer lauwarm noch superlecker.
Und das schöne bei diesem Rezept ist ja, das man quasi jedes Beerenobst nehmen kann. Oder sogar ganz anderes Obst. Kleinschnippeln, Kartoffelmehl und Streusel drüber, fertig. Schnell gemacht und immer lecker.
Ich mache mir ganz oft noch Schwedenmilch drüber, das ist so Sauermilch, insbesondere im Sommer ist das meine Lieblingsversion. Da fällt mir gerade auf, dass mein Erdbeergrütze mit Streuseln im Grunde auch ein Jordgubbspaj ist, nur eben nicht zusammengebacken. Ich scheine also eine Schwäche für diese Art Kuchen zu haben.
Boden nie zu dick
Denn diese Art hat ja einen Vorteil: man muss sich keine Gedanken über den Boden machen. Weder muss man erst irgendwo einen Teig auswellen, den man dann irgendwie in die Form bringen muss. Darin bin ich nämlich nicht besonders gut und deswegen gibt es bei mir auch ganz wenige typisch amerikanische Pies.
Dazu hat man nie das Problem, dass der Boden vielleicht unregelmäßig dick ist. Ich bin wirklich nicht talentiert darin, die Ecken dünn auszuformen. Entweder der Teig reißt oder die Ecken, also der Übergang vom Boden zum Rand, ist fingerdick.
Und selbst wenn ihr Bodenliebhaber:innen sein solltet: auch hier gibt’s eine Lösung! Einfach die doppelte Menge Streusel machen, und mit der Hälfte davon dann den Boden bedecken und andrücken. Ich übernehme aber keine Garantie, dass der dann gleichmäßig dick oder dünn ist.
So, genug über Böden sinniert, hier kommt das Rezept, los geht’s:
Bärpaj
Kochutensilien
- runde Auflaufform Ø 20 cm (gefettet oder mit Backpapier ausgelegt)
- kleines Sieb
- feine Reibe
- mittlere Schüssel
- Ofen: 225°C Umluft
Zutaten
Füllung
- 400 g Beerenmischung z.B. Himbeerren, Blaubeeren, Brombeeren, rote Johannisbeeren
- 1,5 EL Kartoffelmehl
- 2 EL Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 30 g weiße Schokolade
Streusel
- 150 g Mehl Type 405
- 70 g Haferflocken kernig
- 3 EL Zucker
- 1 Prise Salz
- 100 g Butter Raumtemperatur
Anleitungen
- Den Backofen auf 225°C Umluft vorheizen.
- Die Beerenmischung (gut durcheinander) in die Auflaufform geben, darauf das Kartoffelmehl durch ein Sieb verteilen.
- Den Zucker und den Vanillezucker ebenfalls auf der Beerenmischung verteilen.
- Zuletzt die weiße Schokolade fein darüberreiben.
- In der Schüssel alle Zutaten der Streusel per Hand zu einer krümeligen Masse verkneten.
- Die Streusel auf die Beeren geben und gleichmäßig verteilen.
- Den Paj dann für ca. 20 Minuten backe bis die Streusel goldbraun sind. Etwas abkühlen lassen, fertig!
Notizen
Ich habe den Bärpaj in einer großen Form gebacken. Er lässt sich aber auch prima auf viele kleine Auflaufförmchen verteilen, so wie ich es mit dem Blåbärspaj gemacht habe. Ganz so, wie man es mag.
So, ich träume jetzt noch ein wenig von skandinavischen Sommern mit jeder Menge Beeren. Dort oben im hohen Norden sind sie gerade reif und ich stelle mir vor, ich streife durch den Wald und pflücke hier und dort ein paar der leckeren Früchtchen.
Das Wetter bei uns ist nämlich gar nicht mehr sommerlich. Ein Grund mehr, ihn sich mit dem Bärpaj zurück auf die Zunge zu holen! IN diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Sonntag!
[…] Auch bei Wienerbrød ging es im August recht beerig zu, mit Blåbærkoldskål und Bärpaj. […]