Tillykke, grattis, gratulerer Wienebrød – Rezept für Mini-Blåbärsprinsesstårta

Kennt ihr diese Leute, die so ungern ihre „großen“ Geburtstage feiern? Weil „man ist ja nur wieder älter geworden“ oder so? Genau so bin ich eigentlich nicht. Trotzdem fällt der erste große Geburtstag hier auf dem Blog eher klein aus, denn ich schaffe es tatsächlich nicht, eine große Party auszurichten. Aber für Kuchen ist trotzdem Zeit und deshalb gibt es heute nicht nur eine Mini-Blåbärsprinsesstårta.

Happy 10 Jahre Wienerbrød

Jupp, ihr habt richtig gelesen, 10 Jahre wird mein Online-Zuhause jetzt schon alt. !0 Jahre sind vergangen, seit auf Wienerbroed.com der erste Post online ging. Wobei es heute eigentlich schon 10 Jahre, 2 Monate und 3 Tage her ist. Aber ich bin da nicht so kleinlich, zumal der erste Post auch kein Rezept sondern ein „Hallo Welt, hier bin ich!“-Post war.

Diese 10 Jahre fühlen sind jedenfalls echt lang an. Wenn ich mir überlege, was in der Zeit alles passiert ist. Privat natürlich (Hochzeit, 2 Kinder, diverse Jobs und nun meine Selbstständigkeit als Foodfotografin und Backbuch-Autorin) aber auch in Sachen Blog. Heute gibt es mehr als 350 verschiedene Rezepte auf dem Blog, manche habe ich veröffentlicht und dann wieder gelöscht. Ich habe Unmengen an Mehr, Butter, Zucker und Zimt verbacken und gefühlt drölfzigtausend Varianten an Zimtschnecken ersponnen. Ich habe Kolleg:innen, Mannschaften und gefühlt halbe Kindergärten mit meinem Gebäck verköstigt (denn irgendwer muss ja alles essen, das schaffe ich nicht allein). Ich habe online und offline die Rezepte veröffentlicht, habe Zeitungsinterviews gegeben, war in Podcasts und habe Gleichgesinnte auf Veranstaltungen und Messen getroffen.

10 Jahre Backen und anderes

Es waren wirklich aufregende Jahre und aus dem Blog haben sich auch tolle Freundschaften ergeben, die teilweise fast so alt wie der Blog selbst sind. Z.B. mit Anna, die damals mit ihrem Blog „Anna im Backwahn“ für mich zu den ganz Großen gehört (und deren heutige Arbeit als Aktivistin ich feiere und wärmstens empfehlen kann) oder Kathrin, mit der ich letztens nach 4 Jahren endlich mal wieder Kaffeetrinken war (und in alten Blogs-Zeiten geschwärmt habe). Andere Blogfreundschaften haben sich verlaufen, weil Blogs geschlossen wurden, neue kamen in den letzten Jahren dazu.

Hach ja, es it schon ein bisschen verrückt, wenn man bedenkt, was sich im Leben und der Welt sieht 2013 getan hat, dass der Blog aber immer noch da ist. Meine kleine Konstante, mein Rückzugsort. Ich liebe es nach wie vor in der Küche zu stehen und mit all den Zutaten zu hantieren, die nach einiger Zeit bei hoher Temperatur eine Köstlichkeit ergeben.

Wie diese Blaubeer-Prinzessinentörtchen! Auf die als „Geburtstagskuchen“ bin ich durch ein Posting von Marion und Wiebke und ihrer Firma Nordlykka Consulting gekommen. Auf Instagram haben sie gezeigt, dass in Schweden eine Fika einfach zum Berufsleben dazugehört und haben zusammen Blåbärsprinsesstårta gegessen. Weil ich schon eine große Prinsesstårta (eine klassische in Grün mit Himbeermarmelade, und ja, ich habe den Namen ein kliiiiitzekleines bisschen falsch geschrieben 🙈) auf dem Blog habe, sind daraus kurzerhand kleine Törtchen geworden. Und jetzt genug der Torte, wir wollen ja noch etwas feiern, los geht’s, hier kommt das Rezept.

Mini-Blåbärsprinsesstårta

Fluffiger Biskuit, herrliche Vanillecreme, Marzipan und Blaubeeren, die klassische schwedische Prinzessinnen-Torte gibt's jetzt mit Blaubeeren statt Himbeeren und im Kleinformat.

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Vorbereitungszeit1 Stunde Std.

Backzeit25 Minuten Min.

Kühlzeit20 Minuten Min.

Gesamtzeit1 Stunde Std. 45 Minuten Min.

Gericht Torte

Küche Schweden, schwedisch, Skandinavien, skandinavisch

Portionen 5 Minitörtchen Ø 8 cm

Kochutensilien

• kleiner Topf
• Schneebesen
• Esslöffel
• 2 kleines Schüsselchen
• Frischhaltefolie
• Küchenmaschine mit Schneebesen-Aufsatz
• Brownieform 20 x 20 cm mit Backpapier ausgelegt
• Dessertring Ø 8 cm
• Kuchengitter
• Tortenschneider
• Schneidehilfe
• Winkelpalette
• Wellholz aus Kunststoff
• ggf. großer runder Ausstecher
• Ofen: 200°C Ober-/Unterhitze

Zutaten

  

1x2x3x

Vanillecreme

• 100 ml Sahne
• 50 g Zucker
• 1,5 TL Vanillepaste
• 3 Eigelbe
• 100 g Butter Raumtemperatur

Böden

• 150 g Zucker
• 3 Eier M
• 190 g Mehl
• 2 TL Backpulver
• 2 EL Speisestärke

Füllung

• 100 g Sahne
• 50 g Blaubeermarmelade

Dekor

• 200 g Marzipanrohmasse
• 2 EL Puderzucker
• blaue Lebensmittelfarbe Paste
• rote Lebensmittelfarbe Paste
• etwas Puderzucker zum Auswellen
• 2 EL gefriergetrocknete Blaubeeren

Anleitungen

 

Vanillecreme

• Für die Creme wird zuerst ein Pudding hergestellt: die Sahne und den Zucker in einem kleinen Topf aufkochen. Sobald der Zucker komplett aufgelöst ist, den Topf vom Herd nehmen.
• In einer kleinen Schüssel die Eigelbe verquirlen und einige Esslöffel der Sahne-Zucker-Mischung untermischen.
• Diese Mischung in den Topf zur Sahne-Zucker-Mischung geben und unter ständigem Rühren aufkochen. Achtung: das Eigelb darf nicht stocken (sollte das doch etwas passieren, die Masse beim Umfüllen durch ein Sieb streichen und das gestockte Eigelb heraussieben.)
• Nun die Butter unter die Masse rühren.
• Sobald die Masse eindickt und Pudding-artig wird, den Pudding in eine saubere Schüssel umfüllen, sofort mit Frischhaltefolie abdecken und zum Abkühlen zur Seite stellen.

Böden

• Den Backofen auf 200°C Obeer-/Unterhitze vorheizen.
• Die Eier mit dem Zucker sehr lange in der Küchenmaschine auf höchster Geschwindigkeit aufschlagen, die Mischung soll ein heller, fluffiger Schaum entstehen.
• In einer kleinen Schüssel das Mehl, das Backpulver und die Speisestärke mischen.
• Diese Mischung auch in die Schüssel der Küchenmaschine geben und vorsichtig untermischen.
• Den Teig in die Springform geben und für ca. 25 Minuten backen.
• Nach dem Backen den Teig erst etwas in der Form auskühlen lassen. Dann vorsichtig den Rand lösen und noch mit dem Backpapier am Boden auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.
• Dann aus dem einen Stück mithilfe eines Tortenschneiders (und ggf. einer Schneidehilfe) drei Böden mit 1 cm Dicke schneiden. Den obersten Boden, wenn nötig, begradigen.
• Mit dem Dessertring aus den Böden jeweils 5 runde Böden ausstechen.

Zusammensetzen der Törtchen

• Zuerst die Vanillecreme fertigstellen, dafür die 100 ml Sahne der Füllung aufschlagen, den abgekühlen Pudding durchrühren und diesen unter die Sahne heben.
• Creme in einen Spritzbeutel ohne Tülle geben.
• Dann wird für jedes der 5 Törtchen wird gleich vorgegangen:

  Den obersten Boden mit der Oberseite nach unten hinlegen und mit 2 EL Blaubeermarmelade bestreichen. Dabei am Rand ca. 1 cm rundherum freilassen.
• Den zweiten Boden darauf setzen und hierauf soviel Vanillecreme verstreichen, dass eine ca. 7 mm dicke Schicht entsteht, die zum Rand des Bodens aber dünner wird.
• Dann den letzten Boden mit der Oberseite nach unten auf die Creme lagen.
• Darauf ca. 2-3 EL der Creme verteilen und zu einer Kuppel verstreichen.*

Marzipandecke

• Das Marzipan mit dem Puderzucker verkneten und mit der blauen Lebensmittelfarbe einfärben.
• Dann soviel rote Lebensmittelfarbe dazugeben und unterkneten, dass das Marzipan dann einen schönen dunklen Lila-Ton hat, wie Blaubeeren innen.
• Das Marzipan nun auf einem mit Puderzucker "bemehlten" Untergrund mithilfe eines kleinen Kunststoffwellholzes zu einem ca. 1-2 mm dünnen Fladen auswellen.
• Daraus dann einen oder mehrere runden Fladen ausstechen oder -schneiden, die groß genug sind, die Törtchen zu bedecken (auch den Rand!). Vorgang so oft wiederholen, bis 5 Fladen fertig sind.
• Jeweils ein Törtchen mit einer MArzipandecke bedecken und an den Rändern etwas glattstreichen und ggf. die Falten gleichmäßig verteilen.
• Oben in der Mitte einen Tropfen Wasser auf das Marzipan geben und mit ein paar getrockneten Blaubeeren als Dekor bestreuen, fertig!

Notizen

*: Für die perfekte Form der Kuppel habe ich noch einen Trick: Man kann die vorbereitete Creme in eine Silikon-Halbkugelform geben und dann einfrieren. Die Creme muss komplett durchgekühlt sein und kann dann einfach aus der Form gelöst werden und auf den obersten Boden gelegt werden. 
Hierbei muss aber die längere Kühlzeit und die Zeit zum Auftauen der Creme berücksichtig werden!

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Du hast das Rezept ausprobiert?Poste es doch auf Instagram und verlinke mich @wienerbroedblog oder tagge mich mit #rezeptvonwienerbroed!

Die sind doch süß, oder? Und ja, das kann hier durchaus wörtlich genommen werden, denn natürlich ist so eine Mini-Blåbärsprinsesstårta süß. Aber eben auch unglaublich lecker! Und eine Prinsesstårta ist in Schweden eine sehr gängige Torte zum Geburtstag. Apropos Geburtstag auf Schwedisch: wie heisst das denn jetzt eigentlich?

Happy Birthday auf skandinavisch

Während sich die meisten nordischen Länder mit „hej“ als übliche Begrüßung einig sind, ist es bei den Glückwünschen zum Geburtstag ein wenig anders:

Die Finnen wünschen „Happy Birthday“, in Schweden und Dänemark wünscht man „Glückwunsch zum Geburtstag“ und die Norweger:innen gratulieren einfach. Wie immer skandinavisch einfach und herzlich.

Hach ja, meine Skandinavien-Liebe ist in den letzten 10 Jahren übrigens auch gewachsen. War es am Anfang Dänemark, dem mein Herz gehörte, sind ist nun alle nordischen Länder, die ich schon bereist habe und liebe. Für jedes Land steht aber noch wirklich viel auf der Bucket List und es wird mir in den nächsten Jahren ganz sicherlich nicht langweilig.

Auch nicht in Sachen Gebäck, denn da gibt es noch eine laaaaaaange, lange „To Bake“-Liste mit Leckereien, auf die ihr euch freuen könnt. Es könnte zwar in den nächsten Monaten etwas ruhiger zugehen, weil bei uns endlich der Bau unseres neuen Hauses startet, aber spätestens zum 11. Geburtstag sollten alle meine neuen Rezepte aus meinem neuen Studio kommen. Hach, was freu ich mich darauf.

Jetzt wird aber erst einmal etwas gefeiert. Im kleinen Kreis, aber immerhin. Und natürlich mit BLåbärsprinsesstårta. Auf die nächsten 10 Jahre mit euch!