Oh, was habe ich mich auf das heutige Rezept gefreut! Die Idee hatte ich schon eine ganze Weile im Kopf, aber wie heißt es so schön? Gut Ding will Weile haben. Und genau so ist es bei einer Johannisbeer-Pavlova.
Denn die Pavlova ist eine kleine Diva, die es weder zu kalt noch zu warm mag. Auch was die Zusammensetzung ihrer Zutaten angeht, ist die Dame ziemlich zimperlich. Vielleicht erinnert sich der*die ein*e noch an meine erstes Pavlova-Rezept, da schrieb ich bereits von der Eitelkeit dieses leckeren Baiser-Traumes.
Süß und sauer kombiniert
Statt kleine Pavlovas wie beim letzten Mal sollte es dieses Mal eine große Pavlova werden. Mit knackiger Kruste und innen zartschmelzender Baiser-Masse. Denn genau so sollte eine Pavlova sein. Nich knackig durch und durch wie eine Meringue, nein, wirklich zart und fluffig muss sie innen sein. Aber eben mit knackiger Hülle.
Und weiß soll sie sein, nicht braun. Es dürfen keine Risse in der Hülle sein und auch keine Zuckertränen, wie manchmal beim Baiser oder einem typisch schwäbischen Träubleskuchen. Einfach perfekt sollte sie werden. Klassisch mit Sahne und Früchten.
Der Clou sollte dann das Johannisbeer-Kompott werden, das auf die Sahne kommt, in perfekten Drips an den Seiten herabläuft und fein säuerlich ist. Quasi als perfekten Gegenpol zum süßen Baiser.
Ich glaube, ich hab es geschafft! Und die Johannisbeer-Pavlova war so uuuuunglaublich lecker! Nicht zu süß und nicht zu sauer, geschmacklich angenehm und auf der Zunge schmelzend. Dazu war es auch nicht kompliziert, man benötigt nur etwas Zeit, denn die Pavlova braucht lang. Wie lange, steht im Rezept, los geht’s:
Johannisbeer-Pavlova
Kochutensilien
- Küchenmaschine mit Schneebesen-Aufsatz
- kleines Sieb
- Spritzbeutel ohne Tülle
- Backblech mit Backpapier
- kleiner Topf
- Kochlöffel
- kleines Schüsselchen
- kleiner Schneebesen
- Tortenplatte oder Kuchenretter
- Ofen: 80°C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Pavlova
- 75 g Eiweiß ca. 2 Eier M
- 100 g Zucker feinster Backzucker
- 1/2 TL Weißwein-Essig
- 1 TL Speisestärke
Kompott
- 100 g rote Johannisbeeren
- 1 EL Zucker
- 1,5 TL Speisestärke
Topping
- 100 ml Schlagsahne
- einige Rispen rote Johannisbeeren
Anleitungen
- Ofen vorheizen.
- Die Eiweiß in der Küchenmaschine auf höchster Stufe schlagen.
- Sobald sich Spitzen bilden, den feinen Zucker dazugeben und weiterschlagen.
- Sobald der Zucker aufgelöst ist und die Masse glänzt, den Essig untermischen.
- Zuletzt die Speisestärke auf das Eiweiß sieben und nochmals durchmischen.
- Die Baiser-Masse in den Spritzbeutel geben und damit einen großen "Haufen" auf das Backpapier auf dem Backblech spritzen.
- Mit dem Backspatel in die richtige Form bringen.
- Die Pavlova nun für ca. 2,5 Stunden im Ofen trocknen, dabei möglichst nicht die Ofentür öffnen. Die Außenhülle der Pavlova sollte hart sein, aber immer noch weiß und nicht gebräunt.
- Nach dem Trocknen die Pavlova im Ofen auskühlen lassen.
- In der Zwischenzeit das Kompott kochen, dafür die Johannisbeeren mit dem Zucker im Topf zum Köcheln bringen.
- Sobald etwas Flüssigkeit gebildet wurde, diese mit einem Löffel abnehmen und in der kleinen Schale mit der Speisestärke klumpenfrei vermischen.
- Die Saft-Stärke-Mischung zurück in den Topf geben und alles noch einmal kurz aufkochen, bis die Masse eindickt. Sie sollte kein zähes Gelee geben.
- Im Rührbecher nun die Sahne schlagen.
- Zum Anrichten die Pavlova vom Backblech nehmen, am besten mit eier dünnen Tortenplatte oder einem Tortenretter.
- Auf der Pavlova oben die Sahne verstreichen und dann das Johannisbeer-Kompott darauf verteilen, an manchen Stellen die Seiten herunterlaufen lassen.
- Mit den restlichen Johannisbeer-Rispen garnieren, fertig!
Ein paar Tipps habe ich übrigens noch für euch, damit die Pavlova auf jeden Fall gelingt:
- Haltet euch an die Mengenverhältnisse. Ist zuviel Zucker für die Menge Eiweiß drin, bilden sich Zuckertränen.
- Die Schüssel und der Schneebesen der Küchenmaschine müssen sauber sein. Sollte noch Fett daran sein, wird der Eischnee nix.
- Benutzt ganz feinen Zucker, denn der löst sich besser und schneller im Eischnee auf.
- Achtet auf die Temperatur im Ofen und benutzt keine Umluft.
Ist doch eigentlich nicht kompliziert, oder? Nun ja, eingentlich sollte es ganz einfach sein, aber ich kann euch sagen, dass jeder Ofen anders tickt und da schon das ein oder andere schiefgehen kann.
Aber das Ergebnis lohnt sich! Ich habe selten so etwas zartschmelzendes auf der Zunge gehabt und die Kombination süß-sauer ist wirklich der Knaller. (Ich habe übrigens sehr saure Johannisbeeren genommen!). Und optisch gibt es wenig, was einer Pavlova das Wasser reichen kann. Eben eine ganz feine Dame, diese Johannisbeer-Pavlova!
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