Stellt euch vor, ihr sitzt in einem bequemen Liegestuhl auf der Terrasse. Vor euch die der Blick auf die Wellen der Nordsee, hinter euch ein schönes Ferienhaus. Es ist Sommer, die Sonne ist schon aufgegangen und eine leichte Prise bewegt den Strandhafer um das Haus herum. In den Hagebutten summen die ersten Bienchen. Auf dem Tischchen neben euch steht ein frischer Kaffee und ein frisch vom Bäcker gebackenes, typisch dänisches Brötchen: Ein Birkes!
Birkes sind für mich Urlaubsfeeling pur! Schon beim ersten Bisse kommen Erinnerungen an Urlaube in Dänemark, ich hab den Geruch von Salzwasser und sonnenbegebräunter Haut in der Nase. Sofort beschleicht mich diese Leichtigkeit, die man nur im Urlaub hat. Vor meinem inneren Auge sehe ich den Strand in Hvide Sande, in Lønstrup oder Ebeltoft. Ich denke zurück an Urlaube als Kind mit Geschwistern, Eltern und Großeltern oder auch an den ersten Urlaub als eigene kleine Familie. Immer morgens auf dem Frühstückstisch: Birkes, meist mit weißem Mohn bestreut.
Funfact zum weißen Mohn: erst vor ein paar Wochen habe ich in irgendeinem Supermarkt welchen entdeckt und dachte noch: „Prima, wenn ich mal Birkes backe, kaufe ich den und dann werden sie perfekt!“ Tja, wenn ich jetzt nur noch wüsste, wo das war… Ich war in drei unterschiedlichen Supermärkten, aber weit und breit kein weißer Mohn. Mistekiste. Also gibt es leider „nur“ Birkes mit blauem Mohn, aber die gibt es genauso in Dänemark. Los geht’s, hier kommt das Rezept:
Birkes
Kochutensilien
- Küchenmaschine mit Knethaken
- Schneebesen
- Wellholz
- scharfes Messer
- Backblech mit Backpapier
- kleines Schüsselchen
- Backpinsel
- Ofen: 190°C Umluft
Zutaten
Teig
- 100 ml Milch lauwarm
- 1/2 Würfel Hefe frisch
- 1 Ei
- 1 TL Salz
- 2 EL Zucker
- 275 g Mehl Type 550
- & Mehl zum Auswellen
- 100 g Butter Kühlschrankkalt
Eistreiche
- 1 Ei M
- 1 EL Milch
Deko
- g Mohn blau und/oder weiß
Anleitungen
- Die lauwarme Milch in die Schüssel der Küchenmaschine geben, die Hefe in kleinen Stückchen dazu geben und mit dem Schneebesen so lange verrühren, bis die Hefe aufgelöst ist.
- Das Ei hinzugeben und alles gut verrühren.
- Das Salz und den Zucker hinzugeben und Küchenmaschine starten.
- Das Mehl nach und nach hinzugeben und alles so lange kneten, bis ein gleichmäßiger elastischer Teig entstanden ist.
- Den Teig kurz noch per Hand durchkneten und dann zu einer Kugel formen.
- Die Kugel zurück in die Schüssel geben und abgedeckt ca. 45 Minuten gehen lassen.
- Nach dem Gehen den Teig kurz per Hand durchkneten und dann auf ca. 30 x 40 cm auswellen.
- Nun die Butter vorbereiten. Dafür die kühlschrankkalte Butter mit reichlich Mehl von allen Seiten bestreuen und dann mit dem Wellholz vorsichtig auf ca. 30 x 20 cm auswellen/drücken. Immer darauf achten, dass genug Mehl an der Butter ist damit sie nicht klebt.
- Die Butter auf die Hälfte des Teigs legen.
- Dann die Hälfte des Teiges, auf der keine Butter liegt, auf die Butter klappen.
- Den Teig dann auf ca. 30 x 45 cm auswellen und erst ein Drittel (ca. 15 cm) zur Mitte klappen und dann das andere Drittel darauf klappen.
- Nun den Teig 20 – 30 Minuten im Kühlschrank kühlen.
- Das Auswellen, Klappen und Kühlen noch zweimal wiederholen.
- Danach de Teig wieder auf ca. 30 x 40 cm auswellen. Und nun über die Längsseite wieder wie oben zusammenklappen, d.h. erst ein Drittel (ca. 10 cm) zur Mitte und dann das andere Drittel darüber.
- Die nun entstandene 10 x 40 cm alle 4-5 cm abschneiden, das ergeben 8 – 10 Birkes.
- Die Birkes auf das Backblech legen und abgedeckt noch einmal 15 Minuten gehen lassen.
- Ofen vorheizen.
- Für die Eistreiche Ei mit Milch verquirlen und nach dem Gehen die Birkes erst auf der Oberseite damit einstreichen.
- Dann alle Birkes großzügig mit Mohn bestreuen.
- Zuletzt alle Birkes auch auf den Seite mit der Ei-Milch-Mischung bestreichen.
- Ca. 15. Minuten backen bis die Birkes goldbraun sind. Kurz abkühlen lassen, fertig.
Es sind jetzt nicht unbedingt die schnellsten Brötchen, aber wenn man den Teig am Vorabend bis zur letzten Gehzeit vorbereitet und ihn über Nacht im Kühlschrank noch weiter gehen lässt, haben die Birkes durchaus das Zeug für Dänemark-Feeling am sonntäglichen Frühstückstisch. Ich werden sie dieses Jahr auf jeden Fall wieder vor Ort genießen, auch wenn ich bisher nur einen einzigen Tag in Dänemark geplant habe (aber dafür noch in allen anderen skandinavischen Ländern!). Habt ihr auch vor, dieses Jahr nach Dänemark zu fahren?
Berthold meint
Sehr lecker und sind so geworden wie auf den Fotos. Habe sie über Nacht stehen lassen und am Morgen gebacken. Möchte nur mal wissen, ob man sie auch vor dem Backen einfrieren kann, weil die Teigzubereitung doch einige Zeit in Anspruch nimmt und man sich einen Vorrat anlegen könnte
Katharina von Wienerbrød meint
Oh, das freut mich sehr.
Das mit dem Einfrieren habe ich noch nicht ausprobiert, aber das geht bestimmt. Ich würde sie einfrieren, bevor sie das letzte Mal gegangen sind und sie dann abends bereits aus dem Gefrierfach holen. Wenn du sie im Kühlschrank auftauen lässt, müssten sie nur noch einmal an einem warmen Ort (schon auf dem Backblech) 15 Minuten gehen.
Falls du es ausprobierst, gib mir gerne Bescheid, ob es geklappt hat, da bin ich sehr neugierig!
Alles Liebe und weiterhin viel Spaß beim Backen,
Katharina
Markus meint
Hallo Katharina,
ich bin auf deinen Blog gestoßen (was nicht schwer war) und schaue mir gerade begeistert dieses Rezept für Birkes an. Wir lieben diese leckere Spezialität. Meinst du es besteht eine Chance sie auch vegan hinzubekommen? Sollte sich machen lassen (hoffe ich). Ich werde mal herumprobieren 😀
Lieben Gruß
Markus
Katharina von Wienerbrød meint
Na bestimmt, mit veganer Margarine sollte der Teig wunderbar funktionieren. Allerdings weiß ich nicht, ob dir Eistreiche auch mit veganem Eiersatz funktioniert, das müsstest du einfach ausprobieren.
Sag Bescheid, wenn du das mal testest!
Alles Liebe,
Katharina
Markus meint
Hi Katharina,
ich habe inzwischen zwei mal mein veganes Glück versucht, mit mäßigem Erfolg. Die Butter durch Margarine auszutauschen klappt zwar, aber irgendwie steht die Hefe scheinbar nicht auf Hafermilch und vermisst das Ei. Es ist ein tolles Rezept, aber muss wohl auch so gemacht werden wie du schreibst :o)
Ich verfolge noch mal einen anderen Ansatz und werde ein bisschen tüfteln müssen. Wenn sich da ein Erfolg zeigt, werde ich darüber bloggen. Dennoch hast du mich inspiriert es zu versuchen. Dafür danke ich dir 😉
Liebe Grüße
Markus
Katharina von Wienerbrød meint
Hey Markus,
versuche doch mal die Milch durch Wasser zu ersetzen, vielleicht klappt es dann besser. Hefe und Wasser ist kein Problem. Das mit dem Ei kann allerdings sein, dass kann ich nicht einschätzen.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob du eine Zutatenzusammenstellung findest, die passt. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen und freue mich, wenn du Bescheid gibst!
Alles Liebe,
Katharina
Green Lea meint
Hallo ihr Lieben,
Nun gab es ja einmal die Frage, ob die Brötchen gut einfrierbar sind und eine Vermutung als Antwort. Ich mag meinen Versuch einfach mal kurz hier lassen, damit wir uns sicher sein können:
Einfrieren funktioniert super! Genau so, wie oben beschrieben. Vor dem letzten Gehen die einzelnen Birkes einfrieren und am Abend vor dem Aufbacken dann im Kühlschrank auftauen. Wundervoll. 🙂
Katharina von Wienerbrød meint
Dann steht der „Großproduktion“ ja nichts im Wege!
Danke für deine Rückmeldung!
Alles Liebe,
Katharina
Alice meint
Hallo Katharina,
das Rezept hört sich wirklich lecker an und ich würde es gerne nachbacken.
Laut Rezept verteilt man ja nur einmal Butter auf dem Teig und faltet und rollt dann nur noch mehrmals aus. Von der Herstellung von klassischem Blätterteig kenne ich es, dass man bei jedem Falt- und Rollvorgang immer ein bisschen Butter zwischen die Schichten verteilt. Macht das nun einen Unterschied wie man es macht? Also ob man – wie du es machst – die ganze Butter bei einem Mal verteilt oder jedes Mal ein bisschen Butter bei allen Vorgängen verteilt?
Ich würde mich sehr über Rückmeldung freuen! 🙂
Katharina von Wienerbrød meint
Hej Alice,
hm, dass man beim Falten immer wieder Butter verteilt, kenne ich tatsächlich nicht. Daher kann ich dir auch nicht sagen, ob das einen Unterschied macht, wenn man nicht gleich von Anfang an alle Butter nutzt. Ich mache es immer so und das funktioniert gut.
Ich hoffe, ich konnte dir dennoch etwas helfen, auch wenn die Antwort aufgrund meines Urlaubs ein wenig spät kommt.
Alles Liebe,
Katharina
Katharina meint
Hallo Eine kurze Frage habe ich mal. Wenn ich die Brötchen für den nächsten morgen vorbereiten will, mache ich alles ganz normal bis Schritt 16 und dann über Nacht im Kühlschrank lassen? Danke
Katharina von Wienerbrød meint
Genau, du machst alles bis vor dem letzten Gehen untrer Schritt 16. Dann nur noch etwas akklimatisieren lassen und dann kannst du die Birken backen!
Alles Liebe,
Katharina