Was passt außer Eierlikör noch zu Ostern? Na klar, Möhren- oder Karottenkuchen. Den klassischen Rüeblikuchen aus der Schweiz habe ich euch schon vor einer Weile vorgestellt. Heute gibt es die schwedische Variante, den Morotskaka.
Der schwedische Möhrenkuchen kommt wohl eher dem amerikanischen Carnot Cake näher, denn der Morotskaka wird ohne Nüsse gebacken. Dafür kommen für Skandinavien typische Gewürze in den Kuchen: gemahlener Zimt, ein Hau Ingwer und – mein Favorit – grob gemahlener Kardamom.
Wie der Carrot Cake bekommt die schwedische Variante dann ein Frosting mit Butter, Puderzucker und Frischkäse, aber nur obendrauf. Oben auf den Kuchen geben, etwas verstreichend dann vielleicht noch mit Möhrenstreifen oder Schokoeiern verzieren, fertig ist die schwedische Osterleckerei. Ich bin ja eh ein Fan von einfachen Rezepten, da kommt es mir entgegen, dass das Frosting nicht kunstvoll aufdressiert werden muss.
Lila Möhren
Ich habe als Basis das Morotskaka-Rezept von Magnus Nilsson genommen (aus dem fantastischen „Nordic Banking Book“ / Amazon Affiliate Link*), aber statt „normaler“ Möhren kamen Urkarotten in den Teig. Das sind die hübschen lilanen Möhren. Manche Sorten sind innen noch orange, meine waren durchgäging violett, wie rote Beete. Aber sie schmecken viel besser als rote Beete und ich fand lila Möhren eine tolle Abwechslung zu den üblichen orangenen.
Der Optik hat die Möhrensorte keinen Abbruch getan, er ist weder komplett lila geworden (worauf ich insgeheim ja gehofft habe), noch irgendwie grau. Eigentlich sehen die Möhreraspel eher aus wie Schokostreusel. Es bleibt aber der gleiche fluffige Kuchen, der sich zu backen wirklich lohnt! Also los geht es, hier kommt das Rezept:
Morotskaka
Kochutensilien
- Küchenmaschine mit Schneebesen- und Rühr-Aufsatz
- mittlere Schüssel
- Springform Ø 26 cm, gefettet
- Ofen: 150 °C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Teig
- 3 Eier M
- 270 g Zucker
- 1 TL Vanillepaste
- 180 g Mehl Type 405
- 3 TL Backpulver
- 1,5 TL Zimt gemahlen
- 1 TL Kardamom grob gemahlen
- 0,5 TL Ingwer gemahlen
- 250 g Urkarotten geraspelt
- 150 ml Sonnenblumenöl
Frosting
- 60 g Butter Raumtemperatur
- 250 g Puderzucker
- 100 g Frischkäse
- 1 TL Vanillepaste
Außerdem
- 2 EL Semmelbrösel für die Form
- einige dünne Streifen Urkarotte als Deko
Anleitungen
- Den Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Für den Teig zuerst die Eier mit dem Zucker in der Küchenmaschine mit dem Schneebesen auf hoher Stufe schlagen, bis ein hellgelber Schaum entstanden ist.
- Dann die Vanillepaste untermischen.
- Die trockenen Zutaten Mehl, Backpulver, Zimt, Kardamom und Ingwer in der mittleren Schüssel mischen.
- Die trockenen Zutaten zum Eischaum geben und mit dem Rühraufsatz vorsichtig untermischen.
- Dann die Karotten und schließlich das Öl untermischen, der Teig sollte gleichmäßig gemischt sein.
- Die gefettete Backform noch mit Semmelbrösel ausstreuen und dann den Teig in die Form geben und mit einem Backspatel gleichmässig und glatt verstreichen.
- Den Kuchen nun für 55 – 60 Minuten backen, zum Ende hin mit einer Stäbchenprobe prüfen, ob der Teig durchgebacken ist (Stäbchen in den Kuchen stecken, es sollte kein Teig mehr am Stäbchen kleben, wenn es herausgezogen wird).
- Den Kuchen dann in der Form für ca. 10 Minuten abkühlen lassen, danach vorsichtig die Form um den Kuchen herum lösen und den Kuchen auf dem Boden komplett auskühlen lassen (dauert ca. eine halbe Stunde).
- Für das Frosting zuerst die Butter mit dem Handmixer mit dem Puderzucker mischen.
- Dann den Frischkäse und die Vanillepaste untermischen.
- Das Frosting dann mit einer Winkelpalette auf dem Kuchen verstreichen. Karottenstreifen als Deko auf den Kuchen legen, fertig!
Notizen
Schwedische Ostern sind nicht nur Morotskaka
Wenn ihr euch beim Genuss des Morotskaka dann noch fragt, was es eigentlich für Osterbräuche in Schweden gibt, erzähl ich euch ein wenig darüber. Da gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit Deutschland: Der größte Unterschiedest wohl, dass der Osterhase nicht die Hauptfigur in Schweden ist. Stattdessen gibt es die Osterhexen. Als die verkleiden sich die Kinder und gehen auf Süßigkeitensuche bei Nachbarn & Co.
Eine Gemeinsamkeit sind die Feiertage. Wie bei uns in Deutschland sind Karfreitag und Ostermontag Feiertage. Allerdings haben in Schweden trotzdem die Supermärkte auf.
Ein sehr hübscher Unterschied ist die Dekoration: Die traditionelle schwedische Osterdeko besteht aus Birkenzweigen mit bunten Federn dran. Das ganze nennt sich „Påskris“ und sieht sehr hübsch aus. Mal sehen, ob ich das nächstes Jahr bei uns zuhause durchbringe. Vielleicht kombiniere ich es einfach mit den Ostereiern und Hasen, die aktuell bei uns am Osterstrauch hängen. Bis dahin lassen wir uns auf jeden Fall den Morotskaka schmecken!
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Maria meint
Kann es sein, dass du die Butter unter den Teigzutaten vergessen hast?
Katharina von Wienerbrød meint
Oh, äh, nein, ich habe in der Anleitung „Butter“ statt „Eier“ geschrieben, aber letztere stimmen nur. Hab’s korrigiert. Dir danke für das Hinweisen auf den Fehler!
Alles Liebe,
Katharina