Ich bin ja keine Schwäbin, wohne aber in Schwaben. Deshalb gibt es immer wieder Eigenheiten der „Ureinwohner“, über die ich mich köstlich amüsieren kann (z.B. das „-le“ am Ende des Wortes). Aber auch Eigenheiten, die mir auf die Nerven gehen (z.B. die Kehrwoche!). Eine weitere nachgesagte Eigenheit des Schwaben ist die Sparsamkeit, und ich denke, daher kommt auch der Vorsatz „no nix verkomme lasse“, also auf Hochdeutsch „nur nichts schlechtwerden lassen und alles aufbrauchen“. Und das heutige Rezept ist ein Paradebeispiel dieses Vorsatzes, denn hier kann etwas älteres Brot verwertet werden. Denn bei diesem Zwetschgenkuchen gibt’s statt der üblichen Butterstreusel einfach mal Streusel aus Brot.
Und die sind richtig knusprig, gar nicht altbacken oder so. Also richtig, richtig lecker! Und auch gar nicht schwer, also ein einfaches Rezept, nur Hefeteigboden, Zwetschgen und die Brotstreusel, fertig. O.k., ein klein wenig Zucker, Zimt und etwas roten Saft dazu, aber das war’s dann auch schon wieder. Los geht’s:
Zwetschgenkuchen mit Brotstreuseln
In der Zubereitungs- und Backzeit ist die Gehzeit von 45 Minuten des Teigs nicht enthalten, bitte beachten.
Zutaten
Teig:
- 1 Würfel Hefe frisch
- 200 ml Milch lauwarm
- 500 g Mehl Type 550
- 100 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 50 g Butter Raumtemperatur
Belag:
- 1,5 kg Zwetschgen entsteint und geviertelt
- 4 TL Zucker
- 2 TL Zimt
Streusel:
- 5 Scheiben Brot altbacken, z.B. Roggenbrot
- 4 EL roter Saft
- 2 TL Zucker
- 1 TL Zimt
Außerdem:
- kleiner Rührbecher, Schneebesen, Küchenmaschine mit Knetaufsatz, Wellholz, kleine Schüssel, Backblech mit Backpapier ausgelegt
Ofen:
- 200°C Ober-/Unterhitze
Anleitungen
- Für den Teig zuerst die Hefe im Rührbecher in die lauwarme Milch bröseln und mit einem Schneebesen solange rühren, bis die Hefe aufgelöst hat.
- Die restlichen Zutaten des Teiges bis auf die Butter in die Schüssel der Küchenmaschine geben.
- Küchenmaschine anstellen und die Hefemilch dazugeben. Etwas kneten lassen, bis sich alle Zutaten zu einem Teig vermischt haben.
- Zuletzt die Butter in Stückchen dazugeben und dann so lange kneten, bis ein glatter Teig entstanden ist, der sich von der Schüssel löst.
- Teig nun abgedeckt für ca. 45 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen.
- Den gegangenen Teig nun noch einmal kurz per Hand kneten und dann auf die Größe des Backbleches auswellen und auf das Backblech legen.
- Nun die geviertelten Zwetschgen darauf verteilen, das Muster könnt ihr dabei ganz einfach selbst bestimmen.
- Zucker und Zimt in einem kleinen Schüsselchen kurz vermischen und dann über die Zwetschgen verteilen.
- Backofen vorheizen.
- Nun das Brot per Hand in die kleine Schüssel bröseln, je kleiner die Brösel, desto feiner die Streusel. Ich bevorzuge etwas größere Brotstücke, bis ca. 1 x 1 cm.
- Saft, Zucker und Zimt dazugeben und alles gut vermischen, dann auf den Zwetschgen verteilen.
- Kuchen nun für ca. 20 – 25 Minuten backen, je nach gewünschtem Bräuningsgrad, fertig!
Notizen
Also ich muss sagen, bei dem heutigen Rezept finde ich den schwäbischen Ansatz „no nix verkomme lasse“ ja echt gut. Das Rezept für die Streusel. habe ich übrigens von einer Blogger-Veranstaltung zum Thema Schwäbische Küche im Ernährungszentrum Mittlerer Neckar in Ludwigsburg (unbeauftragte Werbung). Da ging es einen Tag um die Klassiker der schwäbischen Küche, es gab Maultaschen und Spätzle, und zum Kaffee eben schwäbischen Apfelkuchen mit Brotstreuseln. Die dann wohl alle überzeugt haben, denn das Ursprungsrezept ist zum Beispiel schon auf Monikas Blog Dila vs. Kitchen zu finden.
Mal sehen, wann es das nächste Mal was mit Brotstreuseln gibt, üblicherweise wird Brot um Hause Wienerbrød schon aufgegessen, am liebsten vom Lille Frøken mit einer großen Ladung Frischkäse obendrauf… Aber wenn ihr noch was übrig habt, schnappt euer Brot und backt Zwetschgenkuchen mit Brotstreuseln!
Helene meint
Zwetschenkuchen mit Brotstreusel ist die beste aller Varianten. Schön, dass sie Erwähnung findet.
Hier noch ein kleiner Tipp für den finalen Kick: Die Brotstreusel mit Zwetschgenwasser beträufeln. Solltet ihr probieren. Unschlagbar!
(Zimt braucht es dann eigentlich nicht mehr)
Dank für all die feinen Rezepte
Katharina von Wienerbrød meint
Danke für deinen Tipp, der hört sich gut an!
Alles Liebe,
Katharina