So, da ist er nun, der Herbst. Hier im Norden sind die schönen Tage vorbei, es regnet, ist kalt und mir ist nach damit nach Herbstrezepten. Zum Beispiel mit Äpfeln. Ein solches gibt es heute, ein klassisches dänisches Rezept: Gammeldags Æblekage.
Æblekage – der Apfelkuchen, der kein Kuchen ist
Der Titel des Rezeptes heißt auf Deutsch übersetzt soviel wie „altertümlicher Apfelkuchen“, im Sinne von „von früher“. Man könnte jetzt also einen Apfelkuchen erwarten, wie sie unsere Großeltern-Generation gebacken hat. Wie früher eben. Aber es ist kein Kuchen, es ist ein Dessert. Und es ist nicht mal Apfelkuchen drin.
Das Rezept ist eher so ein Arme Leute-Rezept. Da gab es keinen Kuchen, aber vielleicht altes Brot und ein paar Äpfel. Daraus wurde dann mit einem Klecks Sahne ein Schichtrezept gezaubert, dass irgendwie sowas wie ein Kuchen sein könnte. Und weil es einfach so lecker ist, hat es die Zeit überdauert und gehört heute noch zum klassischen Dessert-Repertoire in Dänemark. Nur wird es heute meist nicht mit alten Brot gemacht, sondern mit grobem Paniermehl oder zerkrümelten Makronen.
So ähnlich mache ich es heute auch. Aber trotzdem etwas anders, ich röste die zerkrümelten Makronen noch kurz in der Pfanne. Dann karamellisiert der Zucker in den Kekse noch und sie werden noch knuspriger (Apropos Kekse: Ich nehme Amarettini, das sind Makronen. Heißen hier bei uns nur etwas anders und sind, wenn nicht selbstgemacht, vielleicht ein klitzekleines bisschen anders in der Zusammensetzung.)
Was mir an den Rezept für Gammeldags Æblekage auch wieder gut gefällt: es geht schnell und ist einfach. Wie so oft bei den skandinavischen Klassikern. Und deshalb legen wir gleich mal los, hier kommt das Rezept:
Gammeldags Æblekage
Kochutensilien
- Universalschäler
- kleiner Topf
- Silikonlöffel/-backspatel
- Gefrierbeutel
- Wellholz oder Fleischklopfer
- Pfanne
- Spritzbeutel mit oder ohne große Sterntülle
- 6 Gläser
Zutaten
Apfelkompott
- 750 g Äpfel z.B. Boskop
- 75 g Zucker
- 100 ml Wasser
- 2 TL Vanillepaste
Knusperstreusel
- 200 g Amarettini
- 50 g Butter
Sahne
- 200 g Schlagsahne
Anleitungen
- Für das Kompott die Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden.
- Mit allen anderen Zutaten des Kompotts in einem kleinen Topf aufkochen und so lange köcheln, bis die Apfelstücke teilweise zerfallen.
- Den Topf vom Herd nehmen und das Kompott abkühlen lassen.
- Für die Knusperstreusel die Amarettini in einen Gefrierbeutel geben, diesen verschließen und die Kekse mit einem Wellholz oder Fleischklopfer Kleinhauen.
- Die Krümel mit Butter in einer Pfanne anrösten, dabei immer mit einem Silikon-Backspatel durchrühren.Achtung: Der Zucker in den Amarettini karamellisiert auf einmal sehr schnell und dann brennen sie an!
- Die Streusel ebenfalls abkühlen lassen.
- Gegen Ende der Kühlzeit die Sahne in einem Rührbecher steif schlagen.
- Dann das Dessert schichten: auf den Boden der Gläser eine Schicht Kompott geben, darauf Streusel und dann Sahne.
- Das Schichen wiederholen und die letzte Schicht Sahne hübsch auf die Streusel dressieren und letzte Streusel dekorativ draufstreuen. Fertig!
Notizen
#ApfelBOOM
Ich bin heute aber nicht alleine mit meinem Apfelrezept. Heute haben sich wieder jede Menge Foodblogger:innen zusammengetan, um euch die allertollsten Apfelrezepte zu präsentieren. Schaut mal, das gibt es alles:
- Whatinaloves – Apfel-Streuselmuffins
- Nom Noms food – Apfel-Zimtschnecken-Küchlein aus der Muffin-Form
- Zimtblume – Französischer Apfelkuchen
- was eigenes – Apfelkuchen mit Streusel
- SavoryLens – Apfel-Milchreis-Kuchen
- ELBCUISINE – Cheesecake-Cookies mit Apfel
- Jankes Seelenschmaus – Gefüllte Bratäpfel mit Sauerkraut & Kartoffelstampfhaube
- USA kulinarisch – Fried Apple Pies
- Küchenchaotin – Apfel Brie Täschchen
- moey’s kitchen – Blitzschnelle Apfelschnecke
- 1x umrühren bitte aka kochtopf – Extra zimtiger Apfelkuchen mit Walnuss-Zimt-Streusel
- S-Küche – Französischer Apfelkuchen
- Zimtkeks und Apfeltarte – Apfel-Schmandtarte mit Mandeln
Ich weiß gar nicht, welches Rezept ich da als erstes ausprobieren. Eins leckerer als das nächste. Hach, dafür liebe ich unsere kleinen BOOMS, das gibt immer so einen richtigen Strauß an tollen Rezepten. Manche kennt man, manche nicht. Und es sind immer diverse Rezepte dabei, die ich am liebsten sofort probieren möchte!
Ich mach jetzt auch gleich eine Runde bei meinen Kolleg:innen und werde dabei die letzte Portion Gammeldags Æblekage aufessen. Die steht im Kühlschrank und wartet auf mich! Euch einen wunderschönen Sonntag!
ina meint
Zu dem Dessert würde ich auf keinen Fall nein sagen 😉
Sieht wunderbar aus
LG
Ina
Bianca von ELBCUISINE meint
Liebe Katharina, ich nehme auch Kuchen im Glas, klingt nach einem tollen Rezept als Dessert für Gäste. Lecker! Ganz liebe Grüße aus Hamburg, Bianca
Gabi meint
Ich liebe diese Schichtdesserts – Geheimwaffe für große Menüs, lässt sich so toll vorbereiten. Das hier merke ich mir schon mal für Weihnachten vor 😉
Annette Marsau meint
Ich habe dein Rezept für gammeldags æblekage gelesen und kann als alte Dänin sagen dass wir i Kopenhagen statt amarettinis einfach Zwieback klein gemacht haben und dann mit Zucker in der Pfanne geröstet haben wobei man aufpassen muss dass das ganze nicht verbrennt. Der Geschmack von amaretto gehört nicht in einen gammeldags aeblekage, ansonsten ist dein Rezept perfekt.
Annette Marsau.
Katharina von Wienerbrød meint
Hej Annette,
ja, Amaretto-Geschmack ist jetzt nicht typisch. Anstelle von Zwieback werden ja oft „Makroner“ für den Æblekage genommen, aber die dänische Variante ist in Deutschland leider nicht so einfach erhältlich. Da kommen Amarettinis dem am nächsten ♀️. (Und psst! Der Hauch Amaretto passt tatsächlich sehr gut zu den restlichen Zutaten, probiere es gerne mal aus!)
Und danke für dein Lob!
Alles Liebe,
Katharina