Da isser nun also, der Herbst. Zumindest kalendarisch. Denn in Sachen Wetter kleidet sich der Herbst im Moment noch in ein wunderhübsches Spätsommerkleid. Wir hatten ja schon ein wenig Bange, dass wir nach unserem grandiosen Dänemark-Urlaub (Tipptopp Bikini-Strandwetter! Mitte September! Haaaaach!!!!) direkt in den deutschen Herbst mit Regen, Wind und kalten Temperaturen zurückkommen. Aber Glück gehabt, hier scheint momentan noch jeden Tag die Sonne und es herrschen zumindest tagsüber noch T-Shirt-Wetter. Herrlich. Und dieses Licht und die Farben. Alles ist irgendwie orange und lila, überall gibt es Unmengen an Kürbissen und Zwetschgen. Gerne auf Heuballen drapiert, oder in alten Kisten.
So hat der Herbst für mich immer etwas Rustikales. Und hätte ich so eine hübsche alte Wein- oder Obstkiste gehabt, ich hätte das heutige Gebäck darauf angerichtet. Hab ich aber nicht. Daher muss das Rezept heute ganz alleine den rustikalen Herbst-Eindruck schinden, aber ich glaube, das gelingt den Zwetschgen-Scones eigentlich ganz gut. Denn die kommen in einem rustikalen Auftritt daher, statt normalem Weizenmehl habe ich dieses Mal Vollkornmehl genommen. Und mit der Zimt-Zucker-Kruste ist’s auch oben drauf nicht alles glattgebügelt.
Also alles im Allem wird es heute rustikal statt englisch-fein, wie Scones ja sonst immer sind. Aber auch diese rustikalen Scones schmecken mit der typischen Clotted Cream hervorragend (Ah, irgendwo auf meinen Lieblingsblogs gab’s ein Rezept, ich suche noch…). Zum Tee. Ganz profaner Kaffee geht natürlich auch 😉 Los geht’s:
Rezept für Zwetschgen-Zimt-Scones
Kochutensilien
- 3 kleine Schüsselchen
- scharfes kleines Messer
- Löffel
- Multizerkleinerer
- Küchenmaschine mit Knethaken
- Schneebesen
- runder Ausstecher (Ø10 cm)
- 2 Backbleche mit Backpapier
- Backpinsel
- Ofen: 190°C Umluft
Zutaten
Teig:
- 6-8 Zwetschgen klein
- 360 g Mehl + etwas zum Kneten
- 100 g Zucker
- 2 TL Backpulver
- 1/2 TL Natron
- 120 g Butter , kalt
- 1 Ei (L)
- 200 g Sahne
Kruste:
- 1 EL Zucker
- 1 TL Zimt
- 1 Eiweiß
Anleitungen
- Zuerst die Zwetschgen entsteinen und klein schneiden. Ich habe geviertelt und die Viertel dann in drei Stücke geschnitten. Die Zwetschgenstücke mit einem EL Zucker in einer kleinen Schüssel mischen und etwas ziehen lassen (wer es sehr süß mag, gerne über Nacht).
- Im Multizerkleinerer nun Mehl, restlichen Zucker, Backpulver und Natron und die kalte Butter vermischen, bis sich viele Krümel ergeben. Diese in die Schüssel der Küchenmaschine geben.
- In einer anderen kleinen Schüssel das Ei und die Sahne gut mit einen Schneebesen vermischen. Zur Mehl-Butter-Mischung geben und so lange verkneten lassen, bis sich ein etwas krümeliger aber kompakter Teig ergibt. Eventuell noch Mehl oder Sahne zugeben, sollte die Konsistenz nicht stimmen.
- Zuletzt die Zwetschgen unterheben, diese dafür gut abtropfen lassen, damit nicht zuviel Flüssigkeit in den Teig kommt und dieser zu klebrig wird.
- Den Teig nun auf einer bemehlten Fläche nochmal kurz durchkneten und dann zu einer etwa 3 cm dicken Platte "drücken" (geht gut mit der Hand, es ist also kein Wellholz nötig). Hier nun mit dem runden Ausstecher die Scones ausstechen und auf die Backbleche legen (Teigreste immer wieder verkneten und zur Platte formen, ausstechen, usw.).
- Nun Zucker und Zimt in einer kleinen Schüssel mischen.
- Die Scones nun oben mit einem Backpinsel mit dem Eiweiß einstreichen. Die Zucker-Zimt-Mischung darauf verteilen.
- Für ca. 18 Minuten backen, die Scones sollen goldbraun werden, aber nicht zu trocken (Obacht, mit dem Vollkornmehl werden sie schnell trocken, also lieber früher in den Ofen schauen und rechtzeitig rausnehmen!). Fertig!
Notizen
Eigentlich ein Ratzfatz-Rezept, oder? Und es sind auch keine Zutaten dabei, die irgendwie besonders sind, wenn ihr also Zwetschgen im Haus habt, aber vielleicht kein Vollkornmehl, geht natürlich auch und könnte heute Nachmittag bei euch auf dem Kaffeetisch stehen. In dieser wunderschönen Spätsommer-Sonne. Hach, dieses Licht… Apropos Licht, die Fotos habe ich übrigens gemacht, als die Sonne gerade verschwunden war, also zu Beginn der blauen Stunde. Passt ja auch irgendwie zu Zwetschgen, oder? Ich finde nämlich, dass es prima auch lila Stunde heißen könnte.
Wie auch immer, genießt die Sonnenstrahlen und lasst uns hoffen, dass uns der Herbst noch lange mit so tollen Wetter verwöhnt! Und ich geh jetzt mal raus und freue mich über Sonne und Wärme! Mit Zwetschgen-Scones in der Hand! Ihr auch?
Marileen von Holz&Hefe meint
Liebe Katharina,
das klingt unglaublich lecker! Ich mag Scones generell schon gerne, aber diese Zimtzucker-Kruste setzt dem ganzen die Krone auf :). Rezept ist direkt gespeichert!
Liebe Grüße, Marileen
Katharina von Wienerbrød meint
Hallo Marileen,
dann hoffe ich, dass sie dir auch genausogut schmecken wie mir! Gib dich Bescheid, wenn du das Rezept ausprobiert hast, wie du es findest!
Alles Liebe,
Katharina
Karin Anderson meint
Sehr schön! Das Rezept kopiere ich mir mal für nächstes Jahr, bei uns in Maine gibt's die Zwetschgen (hier "Italian plums" genannt) nur für kurze Zeit.
Petra meint
Hallo Katharina,
dein Blog gefällt mir sehr gut. Eben habe ich die Scones ausprobiert – und hatte plötzlich welche ohne Zwetschgen. Wann sollen die in den Teig? Nachdem ich sie untergemischt hatte, war es ein einziger Klebeklotz. Nun habe ich alle mit der Hand geformt, da trotz diverser Mehlzugabe an ausstechen nicht zu denken war, und bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Vielleicht ergänzt Du dein Rezept um diese Angabe, damit das den anderen erspart bleibt. Viele Grüße, Petra
Katharina von Wienerbrød meint
Ach herrje, da muss ich gleich mal nachsehen!
Hast du die Zwetschgen nach dem Ziehen mit der Flüssigkeit dazugegeben? Vielleicht war es zuviel Flüssigkeit oder meine Zwetschgen waren viel kleiner und noch nicht so reif. Hm, das tut mir leid, dass ich das vergessen habe, im Rezept korrekt anzugeben und du dann einen Klebeklotz hattest. Das sollte natürlich nicht passieren.
Ich passe das Rezept mit entsprechenden Anmerkungen an.
Danke dir für die Info!
Alles Liebe,
Katharina