So, Ostern ist vorbei und wir können uns wieder hemmungslos allem Süßen widmen. Also auch die, welche die Zeit zwischen Fasching und Neujahr zum Fasten genutzt haben und z.B. auf Schokolade verzichtet haben. Für die habe ich genau das Richtige: Sarah Bernhardt Kage!
Sarah Wer? Und wieso gibt es einen Kuchen mit ihrem Namen?
Der Kuchen, oder vielmehr die Küchlein, um die es heute geht, sind nach einem Weltstar benannt. Ja, wirklich! Sarah Bernhardt war eine französische Schauspielerin, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Paris aus die Welt eroberte.
Als Theater-Schauspielerin war Sarah Bernhardt auf ausgedehnten Tourneen auf der ganzen Welt unterwegs (außer in Deutschland, tja nun…), unter Anderem eben auch in Dänemark. 1911 soll es gewesen sein und ein ambitionierter Bäcker vom Amagertorv in Kopenhagen hat die Köstlichkeit zu Ehren der Schauspielerin kreiert. Die soll nämlich Schokoladen-Trüffel geliebt haben, also gab es im Sarah Bernhardt Kage eine extragroße Portion Trüffelcreme.
Es war zu der Zeit im übrigen in der dänischen Hauptstadt regelrecht en vogue, feinere Patisserie zu backen und zu essen. Da passte ein Kuchen zu Ehren einer französischen Schauspielerin perfekt!
Jetzt aber genug der Geschichtsstunde, los geht’s, hier kommt das Rezept:
Sarah Bernhardt Kage
Kochutensilien
- kleines Schüsselchen mit Wasser
- kleiner Topf
- Schneebesen
- 2 mittlere Rührschüssel
- Klarsichtfolie
- 2 Spritzbeutel mit großer Lochtülle
- Backblech mit Backpapier
- Kuchengitter
- Wasserbad
- Ofen: 160°C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Trüffelcreme
- 1 Blatt Gelatine
- 250 ml Sahne
- 120 g Zartbitter-Kuvertüre gehackt oder Callets
Makronen
- 50 g Mandeln blanchiert und gemahlen
- 85 g Puderzucker
- 30 g Eiweiß (ca. Ei-Größe S)
Schoko-Guss
- 200 g Zartbitter-Kuvertüre gehackt oder Callets
Anleitungen
- Mit der Trüffelcreme beginnen, dafür die Gelatine in einer kleinen Schüssel in Wasser einweichen.
- Die Sahne im kleinen Topf zum Sieden (nicht Kochen!) bringen.
- Sobald die Sahne siedet, den Topf vom Herd nehmen und die Schokolade dazugeben. Mit einem Schneebesen so lange verrühren, bis eine einheitliche Mischung entstanden ist.
- Die Gelatine aus dem Wasser nehmen, ausdrücken und in den Topf geben und mit dem Schneebesen untermischen (Die Gelatine sollte sich dabei komplett auflösen).
- Die Mischung in eine mittlere Schüssel umfüllen, mit Klarsichtfolie o.ä. abdecken und für ca. 2 Stunden im Kühlschrank kühlen.
- Für die Markonen den Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- In einer mittleren Rührschüssel die Mandeln mit dem Puderzucker mischen, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind.
- Im Rührbecher das Eiweiß steifschlagen.
- Das Eiweiß unter die Mandel-Puderzucker-Mischung heben und die zähe Massen in einen Spritzbeutel füllen.
- Mithilfe des Spritzbeutels flache Tupfen mit Ø ca. 3 cm auf das Backpapier spritzen, dabei großzügig Abstand lassen, die Makronen gehen noch auf.
- Das Blech dann für ca. 20 Minuten backen, die Makronen sollen goldbraun werden.
- Diese nach dem Backen dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
- Sobald die Kühlzeit der Creme vorbei ist, diese aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem Handrührgerät auf höchster Stufe zu einer luftigen, festen Masse aufschlagen.
- Diese in einen Spritzbeutel umfüllen und damit spitze Türmchen auf die Makronen spritzen.
- Mit einer Winkelpalette oder einem Messer die Trüffelmasse zu Kegeln formen.
- Alle Kegel noch einmal für ca. 30 Minuten im Kühlschrank kühlen.
- Die Schokolade für den Guss in einem Wasserbad temperieren (erst auf 50°C erhitzen, dann auf 28°C abkühlen lassen und schließlich wieder auf 33°C erwärmen), bzw. fertigen Guss nehmen und diesen erwärmen.
- Die Küchlein dann mit dem Schokoguss übergießen bis sie vollständig mit Guss bedeckt sind (alternativ in den Guss dippen). Durch Rütteln überschüssigen Guss ablaufen lassen und ggf. die Kager noch mit getrockneten Blüten oder Streuseln verzieren.
- Den Guss aushärten lassen, fertig!
Notizen
Kopenhagener lieben feines Backwerk
Nicht nur diese Schoko-Küchlein stammen aus der Zeit der Jahrhundertwende, auch viele andere Klassiker wie Napoleonshut, meine geliebten Hindbærsnitter oder auch der berühmte Risalamande-Kuchen stammen aus der dieser Periode.
Ich finde, das hört sich zumindest aus kulinarischer Sicht nach einer sehr interessanten Zeit an. Aber das beste daran ist ja, dass die ganzen Rezepte heute auch noch hervorragend schmecken. Also schwingt den Handmixer, rührt die Schoko und lasst euch diese Schokoberge schmecken.
Die schmecken übrigens auch prima direkt aus dem Kühlschrank. Die Sarah Bernhardt Kager sind also auch eine tolle Idee, wenn’s jetzt irgendwann wirklich Frühling und dann hoffentlich auch Sommer wird. Und als Seelentröster in der aktuellen Zeit mit „gibt’s jetzt einen Lockdown oder nicht oder wie jetzt???“ taugen die Küchlein auf jeden Fall! Großes Backbloggerinnen-Ehrenwort!
In diesem Sinne euch einen wunderschönen Sonntag!
[…] finnische Ofenpfannkuchen mit mediterraner Note kreiert hat. Wienerbrød wiederum hat dänische Schokoberge […]