[Buchrezension – unbeauftragte Werbung*] Hin und wieder werde ich mal gefragt, welches Buch ich denn empfehlen würde. Weil jemand zum Beispiel ein Geschenk sucht (mein Blog gibt es ja – leider noch – nicht als Buch, lässt also schlecht verschenken). Einer meiner Tipps ist auf jeden Fall Trine Hahnemanns „Skandinavisch Backen“ (Werbung/Amazon-Partner-Link, beim Kauf bekomme ich eine kleine Provision, euer Preis ändert sich deshalb nicht). Ein prima Standardwerk mit den gängigsten dänischen und skandinavischen Rezepten. Einen dänischen Klassiker daraus, die Napoleonshüte, bzw. „Napoleonshatter“ auf Dänisch, habe ich heute für euch daraus gebacken.
Das Buch
Das Buch selbst enthält 100 Rezepte, die nach unterschiedlichen Kategorien sortiert sind: Unter „Torten & Kuchen“ finden sich nicht nur die Namensgeber, sondern auch kleineres Gebäck wie schwedische Semlor, Hindbærsnitter oder eben auch die Napoleonshüte. Das nächste Kapitel vereint Rezepte zu Mittsommar, darunter natürlich eine Schichttorte aus Biskuit, Sahnecreme und Beeren. Dann kommen Brote, allen Voran die typischen Roggenbrote, wie sie z.B. auch für Smørrebrød verwendet werden. Weihnachtliche Rezepte wie Pepparkakor und Vaniljekranse als eigenes Kapitel dürfen auch nicht fehlen.
Trine Hahnemann ist Dänin, daher liegt der Schwerpunkt schon auf dänischen Rezepten. Tatsächlich heißt das Buch auf Dänisch „Brød og kager – kærlighed til hjemmebag“, was frei übersetzt soviel wie „Brot und Kuchen – Liebe zum selberbacken“ heißt, also gar nicht so den Schwerpunkt auf ganz Skandinavien legt.
Aber alles in Allem gibt das Buch einen prima Überblick über die Backwaren des ganzen Nordens. Tatsächlich ähneln sich viele Rezepte in allen nordischen Ländern und unterscheiden sich manchmal nur in Nuancen. Hier hat Trine meiner Meinung nach eine tolle Auswahl gefunden, die eben auch die Klassiker wie Zimtschnecken, Smørrebrød oder finnische Roggenbrötchen berücksichtigt. Also perfekt für den Einstig in die leckere Welt der nordischen Gebäcke.
Dazu kommen noch wunderschöne Fotos von Columbus Leth, einem der bekanntesten Food-Fotografen Dänemarks. Schick gestylte Fotos des Endprodukts wechseln sich mit Zubereitungs- und Detailfotos ab, alles in wundervoller Bildsprache.
Das Rezept
Bei den Napoleonshüten gibt es eine ganze Reihe Zubereitungsfotos. Napoleonshüte gibt es in Dänemark übrigens in jeder Bäckerei und sollten ein Muss für euch sein, solltet ihr Marzipan lieben. Davon beinhalten die Hüte nämlich eine ganze Menge. Und zu backen sind sie auch ganz einfach, hier kommt schon das Rezept:
Napoleonshüte - Napoleons hatter
Zutaten
Teig:
- 200 g Mehl
- 50 g Puderzucker
- 100 g Butter kalt
- 1/2 Ei verquirlt
Füllung:
- 1+1/2 Eiweiß
- 100 g Zucker
- 250 g Marzipan min. 60% Mandeln
Deko:
- 150 g Zartbitter-Kuvertüre temperiert oder als fertige Glasur
Außerdem:
- Große Rührschüssel, Frischhaltefolie, Rührschüssel, Handmixer mit Knet-Aufsatz, Reibe, Wellholz, runder Ausstecher 6-8 cm, 2 Backbleche mit Backpapier, Backpinsel
Ofen:
- 200°C Ober-/Unterhitze
Anleitungen
- Für den Mürbeteig Mehl, Puderzucker mischen, Butter in Würfeln dazugeben und alles mit den Fingern zu einem krümeligen Teig vermischen.
- Ei dazugeben und zu einem gleichmäßigen Teig verkneten.
- Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einpacken und für 30 min im Kühlschrank kühlen.
- in der Zwischenzeit für die Füllung 1 Eiweiß mit dem Zucker so lange verrrühren (nicht steifschlagen!), bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Marzipan zur Eiweiß-Zucker-Mischung in die Schüssel reiben und alles zu einer gleichmäßigen Masse vermischen.
- Backofen vorheizen.
- Teig nun auf ca. 2-3 mm Dicke ausrollen und Kreise mit einem Durchmesser von 6-8cm ausstechen und diese auf die Backbleche legen. Insgesamt sollten es 18 Kreise werden, restlichen Teig also immer wieder zusammenkneten und erneut auswellen und ausstechen.
- Aus der Marzipanmasse nun 18 kleine Kugeln formen (wenn sie zu klebrig ist, Hände etwas anfeuchten!) und die jeweils in die Mitte der Teigkreise legen.
- Teig nun mit dem restlichen Eiweiß einstreichen (nicht alles aufbrauchen, die Außenseiten kommen noch!).
- Dann an drei Stellen den Teig nach oben klappen und an die Marzipankugel "kleben". Teigaussenseiten nun ebenfalls mit Eiweiß einstreichen.
- Im Backofen für 10-12 Minuten backen, danach auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
- Danach die Unterseite in die temperierte Zartbitter-Kuvertüre tauchen und Napoleonshüte umgedreht trocknen lassen, fertig!
Notizen
Was für mich bei einem Back- oder Kochbuch übrigens auch nicht unwichtig ist, ist die Haptik. Da hatte mich das Buch ja schon, als ich es das erste Mal in einer Buchhandlung in die Hand genommen habe: Mattes Finish außen mit eingepresstem Titel, innen kräftiges Papier, ebenfalls matt. Da hat man zwar etwas Gewicht in der Hand, aber das macht das Buch sehr wertig. Und die 29,99 EUR auf jeden Fall Wert!
Solange es also meinen Blog noch nicht als Buch gibt (Hallo Verlage!) ist Trines Buch auf jeden Fall eine meiner Empfehlungen. Möchtet ihr gerne noch mehr Empfehlungen haben? Ich hab da ja durchaus das ein oder andere „Fachbuch“ in Sachen skandinavisches Backen in meinem Kochbuchregal… Möchtet ihr? Dann sagt mal Bescheid! Bis dahin,
*unbeauftragte Werbung: Hier empfehle ich etwas, werde für die Empfehlung aber nicht beauftragt und schon gar nicht bezahlt. In diesem Fall hat mir der Verlag Edition Michael Fischer das Buch kostenfrei zur Rezension zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon unberührt.
Katja meint
Oh krass – die mach ich an Weihnachten immer en miniature! Die heißen dann Pfaffenhütchen, und ich fülle sie mit Pistazienmarzipan!
Aber so ein großer, dicker Napoleonshut, das wär’s auch mal echt ziemlich grandios! Muss ich mir merken!
Liebe Grüße,
Katja
Katharina von Wienerbrød meint
Hihi, je größer desto besser 🙂
Aber Pistazienmarzipan hört sich auch seeeeeehr lecker an. Wir sollten uns also auf jeden Fall zu Weihnachten treffen, damit ich deine Pfaffenhütchen probieren kann!
Alles Liebe,
Katharina