Seid ihr schon mal in Finnland gewesen? Diesem Land mit den wahnsinnig weiten Wäldern und unzähligen Seen? Ich muss zugeben, ich habe es bisher leider nur bis Helsinki geschafft, aber irgendwann, irgendwann werde ich durch die Wälder streifen, wilde Blaubeeren sammeln und in einsamen Seen schwimmen. Naja, vielleicht suche ich mir ein paar Fleckchen aus, die nicht ganz so einsam sind, denn ich bin ein ganz schöner Schisser, was Tiere angeht. Und im hohen Norden gibt es ja Wölfe, Bären, und, und, und.
Aber in Helsinki hat es mir schon seeeehr gut gefallen. Ich mag die Finnen. Die wohnen da im dunklen, oft kalten Norden, sind aber immer fröhlich. Und dann diese Sprache, ich finde das Finnische klasse. der Klang, und dieses ewig langen Wörter, hach… Und dann haben die Finnen so tolle Sachen wie die Mumins. Und Marimekko. Und Iittala. <3
Das erste Mal in Berührung mit der finnischen Küche bin ich bei meinem ersten Besuch in Helsinki gekommen. Es war November, dunkel und es hatte Schnee und mit einer Kollegin war ich auf der Suche nach einem Standort für unsere finnische Niederlassung. Abends ging es dann in ein Sami-Restaurant und auf meinem Teller landete ein Elch-Steak. Boah, lecker, das kann ich euch sagen. Und bei irgendeinem Termin im Laufe unserer Reise gab es dann das erste Mal Pulla für mich. Quasi die finnische Variante der in Skandinavien allgegenwärtigen Zimtschnecke. Mit Kardamom und Hagelzucker obendrauf. Hätte ich die Finnen bis dahin noch nicht in mein Herz geschlossen, spätestens da wäre es soweit gewesen.
Seither habe ich es leider nur einmal nach Finnland geschafft, ich muss mir also mein Pulla selberbacken. ISt aber kein Problem mit dem folgenden Rezept. Daraus kann man einen Kranz oder kleine Schnecken backen, wie ihr mögt. Los geht’s:
Rezept für finnische Pulla
In der Vorbereitungs- und Backzeit ist die Gehzeit von 45 Minuten nicht berücksichtigt, bitte beachten!
Zutaten
Teig:
- 10 g frische Hefe
- 165 ml Wasser lauwarm
- 1 Prise Salz
- 30 g Zucker
- 1 TL Kardamom gemahlen
- 250 - 275 g Mehl
- 65 g Butter Raumtemperatur
Füllung:
- 4 EL Muscovado-Zucker
- 1/2 TL Zimt
- 35 g Butter Raumtemperatur
Obendrauf:
- 2 - 3 EL Milch
- Hagelzucker
Außerdem:
- Messbecher, Schneebesen, Küchenmaschine mit Schneebesen- und Knetaufsatz, kleine Schüssel, Wellholz, Backpinsel, Messer, Backblech mit Backpapier
Ofen:
- 200°C Ober/Unterhitze
Anleitungen
- Die Hefe in das lauwarme Wasser geben und mit einem Schneebesen gut durchrühren und auflösen. Salz, Zucker udn Kardamom dazugeben und unterrühren.
- Dann die Mehlmischung in die Schüssel der Küchenmaschine (oder, wenn ihr mit dem Handmixer arbeitet, in eine größer Schüssel) geben und nach und nach ca. 3/4 des Mehls hinzugeben und mit dem Schneebesenaufsatz verrühren.
- Jetzt mit dem Knethaken erst die Butter in Stückchen unterkneten und dann den Rest des Mehls zugeben. So lange kneten, bis sich der Teig zu einer Kugel formt (Evtl. ist etwas mehr Mehl als angegeben nötig).
- Den Teig nun ca. 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. In der Zwischenzeit in einer kleinen Schüssel den Zucker mit dem Zimt mischen.
- Nach dem Gehen den Teig zu einem Rechteck ausrollen, deutlich länger als breit. Der Teig kann ca. 5 mm dick bleiben.
- Das Rechteck nun mit der Butter bestreichen und der Zucker-Zimt-Mischung bestreuen.
- Dann das Rechteck längs in der Mitte durchschneiden und beide Hälften zu einen langen, dünnen Rolle aufrollen. Die Rollen jetzt gleichmäßig schrä auf einer Seite einschneiden. Quasi wie eine Feder, aber eben nur auf einer Seite.
- Beide Rollen dann umeinander schlingen und das ganze dann zu einem Kranz formen. Ab auf das Backblech und mit der Milch bestreichen. Hagelzucker draufstreuen und dann für 20 - 25 Minuten backen.
Hach, wie das schon duftet. Da bin ich mal wieder froh, eine offene Küche zu haben, die den Duft ins ganze Haus verströmt. Ich werde mir jetzt ein Mumin-Buch schnappen und bei den Abenteuern im Mumin-Tal ein Stück genießen. Und von Wäldern, Blaubeeren und Seen träumen. Und vom Geschirr von Iittala und den Stoffen von Marimekko 😉
Merken
Jenni meint
Oh der sieht aber lecker aus! Tolles Rezept, werde ich unbedingt ausprobieren 🙂
Liebe Grüße
Jenni