Heute habe ich ein Rezept für euch, auf das ich selbst gar nicht gekommen wäre. Ich kannte es nämlich nicht. Und das, obwohl es ein dänischer Klassiker ist. Heute gibt es Rosenbrød!
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob ich dieses fluffige Hefeteigbrot schon einmal gegessen habe. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ich es zumindest als Kind nicht mochte. Da war mir der Geschmack nach Rose nämlich immer zu ekelig.
Dänische Kindheitserinnerungen
Ganz anders bei Johanna, von der ich die Idee habe. Johanne ist halbe Dänin und für sie ist Rosenbrød eine Kindheitserinnerung, von der sie mir mal bei einer Zimtschnecke erzählt hat (Wer Johanna nicht kennt, schaut einfach mal *hier* nach. Eine wahnsinnig gut gelaunte Person, die nur so vor Ideen sprüht und einen immer damit ansteckt! Im Übrigen ist Johanna auch nicht ganz unschuldig an meinem Buch, denn sie war eine derer, die zu mir gesagt hat: „Mach doch einfach!!! Mange tak, kære Johanna!)
Also, Johanna hat mir irgendwann von Rosenbrød erzählt, und ich habe dann erst einmal gegoogelt. Viel gibt es dazu tatsächlich nicht, irgendwie scheint es aus der Mode gekommen zu sein. Was eigentlich komisch ist, denn die Dänen lieben ja ihre Backklassiker wie Wienerbrød und Hindbærsnitter und halten sie in Ehren.
Jedenfalls gibt es gar nicht sooo viele Rezepte. Natürlich gibt es eines in Magnus Nilssons „Nordic Banking Book“ und eines von Trine Hahnemann. Und ein paar sehr alte Rezepte. Es gibt welche mit und welche ohne Kardamom, einige mit Füllung und viele ohne. Ich habe mich für ein ganz einfaches entschieden, denn manchmal muss es eben einfach sein, ohne Schnickschnack und Schischi. Also los geht’s, hier kommt mein Rezept:
Rosenbrød
Kochutensilien
- Küchenmaschine mit Knethaken
- Sieb
- Frischhaltefolie o.ä.
- Schneebesen
- Backblech mit Backpapier
- 2 kleine Schüsselchen
- Backpinsel
- Kuchengabel
- Ofen: 220°C Ober-/Unterhitze
Zutaten
Teig
- 500 g Mehl Type 550
- 1 Prise Salz
- 50 g Zucker
- 50 g Butter Raumtemperatur
- 1 Würfel Hefe frisch
- 300 ml Milch lauwarm
Eistreiche
- 1 Ei M
Zuckerguss
- 200 g Puderzucker
- 1 EL Rosenwasser
- 1 EL Wasser
Anleitungen
- Das Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine sieben.
- Salz und Zucker hinzugeben.
- Die Butter in kleinen Stückche ebenfalls dazugeben.
- Die Hefe in kleinen Stückchen in die Milch geben und im Rührbecher so lange mit einem Schneebesen vermischen, bis die Hefe aufgelöst ist.
- Die Küchenmaschine anstellen und beim Verkneten die Hefemilch einfließen lassen.
- Den Teig erst mit langsamer Geschwindigkeit, dann für mindestens 5 Minuten auf hoher Geschwindigkeit kneten lassen. Der Teig soll dabei schön glatt werden und sich von der Schüssel lösen.
- Den Teig noch kurz per Hand durchkneten und dann zu einer Kugel formen.
- Die Kugel zurück in die Schüssel geben und mit Frischhaltefolie oder Bienenwachstuch für ca. 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen.
- Den Teig dann in zwei gleich große Teile teilen und diese zu etwa 30 cm langen Rollen formen.
- Die Rollen nebeneinander, mit Abstand, auf dem Backblech platzieren und platt drücken (Breite ca. 12 – 15 cm).
- Das Ei mit der Kuchengabel verquirlen und dann mit dem Backpinsel auf die Fladen pinseln.
- Nochmals 20 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
- Ofen vorheizen.
- Die Brote für ca. 11 – 12 Minuten backen, sie sollen schön braun werden.
- Nach dem Backen die Brote auskühlen lassen.
- Für den Zuckerguss alle Zutaten vermischen und dann oben auf die Brote eine dicke Schicht auftragen.
- Den Zuckerguss aushärten lassen und dann die Brote in ca. 5 – 7 cm breite Stücke schneiden, fertig!
Ihr seht, ich habe weder eine Füllung noch Kardamom verwendet. Und beim Rosenwasser habe ich mich auch zurückgehalten. Ich mag Rose mittlerweile als Geschmack sehr gerne, aber zuviel erinnert dann doch an ein Alte Tanten-Kaffeekränzen…
Ich glaube, ich mache aber auch noch die Variante mit Füllung und dann auch mit Kardamom. Die würde so gut in meine Zimtschnecken-Rezeptsammlung passen, und von Zimtschnecken-Rezepten kann man ja nie genug haben. Aber probiert doch erst einmal das Rosenbrød aus dem heutigen Rezept. Es ist sooo lecker und so mega fluffig! Und wenn ihr keinen Rosen-Geschmack mögt, nehmt ihr einfach Zitronensaft. Das fluffige Hefeteigbrot solltet ihr auf keinen Fall verpassen!
#tastethenorth
Mit diesem Rezept endet für mich die Dänemark-Woche von Michaelas Rezeptsammlung „gegen Nordweh und Corona-Koller“. Auf Instagram habe ich das erste Mal jeden Tag ein Rezept mit den Hashtags #tastethenorth und #dänemarkzuhause gepostet, schließlich habe ich wirklich viele dänische Rezepte. Aber schaut doch mal auf Michaelas Blog Mahtava, dort sammelt sie alle Beiträge, die zu ihr verlinkt sind (auch auf Instagram, da findet ihr die Beiträge in den Highlights in ihrem Profil).
Nächste Woche reist Michaela mit uns virtuell nach Island. Da muss ich mir jetzt erst einmal Gedanken machen, bisher gibt es noch kein einziges isländisches Rezept bei mir. Dabei ist das ein absolutes Sehnsuchtsland für mich. Wenn also nicht jetzt, wann dann? Habt ihr vielleicht eine Idee? Ich freue mich über Inspirationen!
Jasmina von konfetti&taler meint
Liebe Katharina, tausend Dank für dein Rezept! Ich habe Rosenbrød letztens bei einer Freundin erstmals gegessen und fand es soooo lecker. 🙂 Und (auch wenn es schon etwas her ist) herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Buch! Ich habe meines in diesem Jahr veröffentlicht und kann deine Gefühle dazu nachempfinden 🙂 LG Jasmina
Katharina von Wienerbrød meint
Liebe Jasmina,
oh, das freut mich sehr! Und auch dir herzlichen Glückwunsch zum Buch! Es ist immer etwas besonderes, wenn man das, was man so schreibt in diesem Internet auch ausgedruckt in schön in der Hand hält!
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Buch und viel Spaß beim Nachbacken!
Alles Liebe,
Katharina