Heute gibt es einen kleinen Exkurs über die Backzutaten, die ich immer zuhause habe. Es gibt nämlich so ein paar Dinge im Wienerbrød’schen Haushalt, die gehen – eigentlich – nie aus. Definitiv dazu gehört frische Hefe. Eine der Hauptzutaten beim heutigen Rezept, dass zum Großteil aus Hefeteig besteht. Heute gibt es einen Nuss-Marzipan-Striezel.
Ich liebe Hefeteig! Denn schließlich sind Zimtschnecken aus Hefeteig. Und da ich den am liebsten mit frischer Hefe mache, finden sich meistens ein oder mehrere Päckchen davon im Kühlschrank. Und als ultimatives Back-Up auch eine Packung Trockenhefe im Vorratsschrank (Wobei ich eigentlich nicht von Schrank sprechen kann, denn ich verteile alles über mehrere große Schubladen).
Was noch?
Und was braucht man noch? Mehl natürlich! Davon befinden sich in einer Schublade gleich mehrere Sorten. Type 550 für den Hefeteig, Roggenmehl und Vollkornmehl für’s Brotbacken und Type 405 für alles. Von letzterem steht eigentlich immer eine sehr große Packung in der Schublade, aber es soll trotzdem schon vorgekommen sein, dass ich ohne Mehl da stand. Äh ja…
Was mit auch schon ausgegangen ist, ist Butter. Dazu habe ich sogar mal geschrieben, finde aber den Post nicht. Ich such die Tage dann mal. Jedenfalls habe ich seither immer zwei Stück Butter im Gefrierer. Meistens sind aber auch mehrere Stücke Butter im Kühlschrank. Dazu noch Milch und Eier.
Und in den anderen Schubladen?
In den Vorratsschubladen finden sich immer aber noch ein paar andere Dinge: Backpulver, Schokolade, bzw. Kuvertüre, Vanillepaste. Ich nehme lieber Vanillepaste als Vanillezucker. Und kann euch den Tipp geben, beim Einkauf mal auf die Zutatenliste zu schauen. Vanillepaste gibt es jetzt ja auch in den meisten Supermärkten, aber in den günstigen ist sehr wenig Vanille und viel Zucker (z.B. hat die Paste eines großen, bekannten Backzutatenherstellers gerade mal 13% Vanille. In meiner Lieblingsmarke sind immerhin 47%, was aber auch noch weniger als einfach das Mark einer richtigen Vanilleschote ist).
In der gleichen Schublade wie die Paste sind auch sämtliche Nüsse. Immer dabei: gemahlene, blanchierte Mandeln für Macarons. Es sind aber auch meist noch ungefähr fünfhundert andere Nüsse in verschiedenen „Aggregatzuständen“ in der Schublade. Darunter meist auch gehackte und gehobelte Haselnüsse. Die kommen auch in den Nuss-Marzipan-Striezel. Und hier kommt jetzt das Rezept:
Nuss-Marzipan-Striezel
Zutaten
Teig:
- 200 ml Milch lauwarm
- 1 Würfel Hefe frisch
- 500 g Mehl Type 550
- 100 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 100 g Butter Raumtemperatur
Füllung:
- 200 g Marzipan
- 1 Ei
- 75 g Muscovado-Zucker
- 75 g Haselnüsse gehackt
- 40 g Haselnüsse gehobelt
Eistreiche:
- 1 Eigelb
- 1 EL Milch
- 2 EL Haselnüsse gehobelt
- 2 EL Hagelzucker
Außerdem:
- Rührbecher, Schneebesen, Küchenmaschine mit Knetaufsatz, Geschirrhandtuch, Multizerkleinerer, Wellholz, Teigkarte oder Winkelpalette, scharfes Messer, Kastenform 26 cm lang, kleines Schälchen, Gabel oder Mini-Schneebesen, Backpinsel, ggf. Alufolie zum Abdecken, Kuchengitter
Ofen:
- 200°C Umluft
Anleitungen
- Für den Teig die Hefe in kleinen Stückchen in die Milch geben und mit einem Schneebesen so lange rühren, bis die Hefe aufgelöst ist.
- Mehl, Zucker, Salz und das Ei in die Schüssel der Küchenmaschine geben und Maschine anstellen.
- Hefemilch dazugeben und so lange kneten lassen, bis ein Teig entsteht.
- Dann die Butter dazugeben und Weiterkneten lassen, bis ein einheitlicher Teig sich langsam von der Schüssel löst.
- Teig dann noch kurz per Hand durchkneten und dann zu einer Kugel formen.
- Die Kugel zurück in die Schüssel geben und mit einem Geschirrtuch abgedeckt für ca. 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen (oder im Backofen bei ca. 40°C, dann das Geschirrtuch nass machen und auswringen).
- Kurz vor Ende der Gehzeit die Füllung herstellen: Marzipan, Ei und Zucker in den Multizerkleinerer geben und so lange "zerkleinern" lassen, bis eine gleichmäßige Creme entstanden ist.
- Die Kastenform entweder mit Backpapier auslegen oder fetten.
- Den Teig dann zu einem Rechteck von ca. 40 x 50 cm auswellen.
- Auf den Teig die Creme geben und gleichmäßig verteilen, ggf. mit Teigkarte oder Winkelpalette verstreichen. An einer Längsseite einen ca. 2 cm breiten Rand lassen.
- Auf die Creme die gehackten und gehobelten Haselnüsse streuen.
- Nun den Teig längs aufrollen, zur Seite mit dem Rand hin.
- Die Rolle mit der Naht nach unten vor sich legen und mittig durchschneiden. Dabei an einem Ende der Rolle ca. 4 cm nicht durchschneiden.
- Dann die beiden Stränge zum Striezel miteinander verschlingen, die offenen Kante des Schnitts immer nach oben.
- Der Striezel ist länger als die Kastenform. Daher die beiden Enden unter den Rest klappen und den Striezel dann in die Form geben.
- Abgedeckt noch einmal 20 Minuten gehen lassen.
- Dabei schon einmal den Backofen vorheizen.
- Und die Eistreiche vorbereiten, dafür Eigelb und Milch verquirlen.
- Nach der Gehzeit den Striezel mit der Eistreiche einpinseln.
- Restliche gehackte Haselnüsse und den Hagelzucker darauf verteilen.
- Für ca. 35 Minuten backen, nach ca. 20 Minuten Kastenform um 180° drehen und darauf achten, ob der Striezel zu dunkel wird. Ggf. mit Alufolie für den Rest der Backzeit abdecken.
- Zu Ende der Backzeit per Stäbchenprobe prüfen, ob der Striezel gut durchgebacken ist.
- Kurz in der Form abkühlen lassen, dann aus der Form holen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Fertig!
Ihr fragt euch jetzt, wie ich bei einem Nuss-Marzipan-Striezel dazu komme, einen Post über meine Vorräte zu schreiben, oder?!? Ganz einfach, das Rezept ist entstanden, als ich meine Vorräte gecheckt habe. Als ich für den Opa des besten Freundes des Lille Frøkens einen Geburtstagkuchen backen wollte. Ich hab überlegt, Vorräte durchgesehen und zack, kam die Idee zu dem Rezept. Und mit Kerzen obendrauf taugt der Nuss-Marzipan-Striezel sehr zum Geburtstagskuchen!
Apropos Geburtstagskuchen: Da kommt bald noch was auf mich zu, denn das Frøken hat bald Geburtstag. Mal überlegen, was ich da machen. Habt ihr vielleicht eine Idee? Schreibt sie mir doch in die Kommentare!
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