Heute gibt einen echten skandinavischen Weihnachtsklassiker. Ein Rezept, dass schon seit quasi immer in ganz Dänemark zur Weihnachtszeit gemacht wird. Also fast, aber die moderne Variation des Rezepts wird zumindest seit 1866 so „gebacken“. Wovon ich rede: Æbleskiver!
Direkt zum RezeptÆbleskiver – mit oder ohne Äpfel?
Bevor wir klären, warum seit 1866 müssen wir erst einmal über den Namen reden. Der ist nämlich sehr mißverständlich. Æbleskiver heißt direkt übersetzt Apfelscheiben oder Apfelschnitze. Man könnte also vermuten, dass es sich bei diesen runden Dingern um irgendwas Berliner-mäßiges mit Apfelstückchen drin handelt. Bäh, veräppelt (Ha, was für ein Wortwitz…), das sind Äpfel nicht mal am Teig dran vorbeigelaufen.
Æbleskiver sind quasi kleine rundgebackene Pfannkuchen, in denen nichts drin ist. Keine Apfelstückchen, aber auch nichts anderes. Und die Konsistenz ist eher Richtung Quarkbällchen als Berliner-mäßig.
Um sie zu backen braucht man eine spezielle Pfanne. Die gibt es im Netz, in Norddeutschland haben manche eine Pförtchenpfanne zuhause, die funktioniert bestens. Nur eine Poffertjespfanne geht nicht, Poffertjes sind viel kleiner.
Es braucht also die Pfanne und dann noch ein wenig Fingerspitzengefühl. Denn nach einiger Zeit müssen die Æbleskiver gedreht werden, um die runde Form zu bekommen. Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen, also aus meiner Küche: ich konnte es auch nicht sofort und die erste Fuhre war alles andere als rund. Die sahen eher wie sehr komisch geformte Eier aus. Aber nach ein paar Drehversuchen hat man es irgendwann raus und dann kommen wunderbar runde Dinger aus der Pfanne.
Und um das zu üben geht’s jetzt mal los, hier kommt das Rezept:
Æbleskiver
Kochutensilien
- große Rührschüssel
- Schneebesen
- kleines Schüsselchen
- großer Spritzbeutel ohne Tülle
- Æbleskiver-Pfanne
- 2 Stäbchen aus Holz z.B. Essstäbchen
- Sieb oder Puderzuckerstreuer
Zutaten
Teig
- 300 g Mehl Type 405
- 2 EL Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Kardamom gemahlen
- 1 Zitrone (Abrieb)
- 1 TL Natron
- 1/2 TL Backpulver
- 3 Eier M
- 400 ml Buttermilch
- 2 TL Vanillepaste
- 50 g Butter geschmolzen
Außerdem
- Butter zum Ausbacken
- Puderzucker
- Marmelade nach Wahl
Anleitungen
- Die trockenen Zutaten in der großen Rührschüssel mischen.
- Die Eier trennen, das Eigelb in die kleine Schüssel und das Eiweiß in den Rührbecher geben.
- Zum Eigelb die Buttermilch und die Vanillepaste geben und vermischen.
- Diese Mischung den trockenen Zutaten hinzufügen und mit dem Schneebesen mischen.
- Das Eiweiß mit dem Handrührgerät steifschlagen.
- Dieses dann mit einem Backspatel unter die restlichen Zutaten heben. Dabei darauf achten, dass nicht kräftig gemischt wird und der Teig sehr fluffig bleibt.
- Den Teig in einen Spritzbeutel füllen.
- Die Pfanne aufheizen und in jede Mulde Butter zum Ausbacken geben (lieber etwas mehr als zu wenig).
- Mithilfe des Spritzbeutels Teig in jede Mulde füllen, bis knapp unterhalb des Randes.
- Sobald im Teig Bläschen auftauchen mithilfe der Stäbchen die ausgebackene Hälfte um ca. 90° drehen, sodass die Hälfte quasi in der Mulde steht.
- Ein wenig Teig nachgeben und das Gebäck dann komplett umdrehen. Die bisher ausgebackene Hälfte guckt jetzt dann komplett oben raus.
- Sobald die untere Hälfte aus ausgebacken ist, die Æbleskiver aus der Pfanne holen.
- Noch warm mit Puderzucker und Marmelade servieren, fertig!
Notizen
Und was ist jetzt 1866 passiert?
In diesem Jahr ist ein Buch in Dänemark erschienen, „Peters Jul“, in dem die heute bekannte Version des Traditionsgebäcks das erste Mal aufgetaucht ist. Auf einer Zeichnung sah man die Pfanne, zuvor wurden sie meist einfach einfach so ausgebacken. Und zwar – Überraschung!!! – mit einem Apfelschnitz in der Mitte. Nun wurde in den Mulden ausgebacken und irgendwann verschwanden auch die Apfelschnitze in der Mitte.
Geblieben sind die typische Pfanne und der Name. Und der Geschmack! Denn der ist wirklich lecker! Ich empfehle eine Beerenmarmelade dazu, stelle sie mir aber auch seehr lecker mit Glühwein-Gelee oder auch mit Mandarinen-Gelee vor. Ich glaube, das werde ich in den nächsten Wochen mal versuchen, vielleicht lade ich Freunde dazu ein. Selbstgemachte Æbleskiver, das wird gut!
Vielleicht wollt ihr es ja auch probieren! Sagt mir doch Bescheid, wie das Rezept euch schmeckt! Und jetzt erst einmal einen schönen 2. Advent!
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