Dass der Norden nach Zimt schmeckt, habe ich euch ja schon einmal erzählt. Heute kommt ein Rezept, das voll mit Zimt ist. Und eine Variante des Gebäcks ist, dass den Norden bestimmt. Denn in allen, wirklich allen nordischen Ländern gibt es Zimtschnecken. Mal mit, mal ohne Kardamom, mal aus Hefeteig, mal aus Blätterteig. Und heute aus Hefe-Blätterteig, also genauer gesagt aus Plunderteig. Das heutige Rezept ist eine Variante des Gebäcks, dass diesem Blog seinen Namen gab: Wienerbrød. Es gibt Wienerbrød-Schnecken, auf Dänisch also Wienerbrød Snegler.
Direkt zum RezeptWas alle Zimtschnecken vereint, ist dass sie immer ratzfatz aufgefuttert sind. Und deshalb gibt es heute Fotos „vom Blech“, quasi direkt aus dem Ofen. Aus dem wahren Leben eben. Nicht gestylt, nicht drappiert, nur mit etwas Zuckerguss hübsch gemacht. Denn ein großer, dicker Klecks Zuckerguss gehört auf eine dänische Zimtschnecke unbedingt drauf. Entweder schlicht weiß oder mit Kakao in braun. Neben dem Teig ist das der Unterschied zu den anderen skandinavischen Zimtschnecken-Variationen.
Und wer jetzt denkt, oh, Plunderteig, hm, schwierig, schwierig, schwierig, dem sei gesagt, es ist gar nicht so schwierig! Ja, er kann etwas tricky sein, aber mit etwas Geduld klappt’s super (und wenn nicht, einfach nicht beeindrucken lassen und weitermachen). Hier gibt es vor Allem ein Tipp: Ausreichend Mehl! Erst für die Butter, die in den Teig kommt, dann für’s Ausrollen. Alles weitere kommt jetzt im Rezept, los geht’s:
Rezept für Wienerbrød-Schnecken
In der Vorbereitungs- und Backzeit ist die Kühl-/Ruhezeit von 1 Stunde nicht berücksichtigt, bitte beachten!
Kochutensilien
- Küchenmaschine mit Knethaken
- Wellholz
- 3 kleine Schüsselchen
- kleine Gabel
- 2 Teelöffel
- Teigkarte
- scharfes Messer
- Schneebesen
- Backpinsel
- 2 Backbleche mit Backpapier
- Ofen: 185° Ober-/Unterhitze
Zutaten
Teig:
- 200 ml Milch lauwarm
- 1/2 Würfel frische Hefe (ca. 21g)
- 1 Prise Salz
- 2 EL Zucker
- 280 g Mehl + Mehl zum Ausrollen
- 100 g Butter kühlschrankkalt
Füllung:
- 50 g Butter Raumtemperatur
- 50 g Muscovado-Zucker (bzw. dänisches Brun Farin)
- 2 TL Zimt
- zum Einstreichen:
- 1 Eigelb
- 1 EL Milch
Glasur:
- 200 g Puderzucker
- etwas Eiweiß
- evtl. 1 EL Kakao
Anleitungen
- Für den Teig die Milch in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben, dann die Hefe reinbröseln und gut mischen.
- Das Salz und den Zucker dazu, dann das Mehl. Alles gut mischen und verkneten lassen bis ein homogener, noch leicht klebriger Teig entsteht. Für 20 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
- Die kühlschrankkalte Butter nun in Mehl etwas plattklopfen (oder mit dem Wellholz ausrollen), auf ca. 27 x 20 cm und von allen Seite gut einmehlen.
- Nun kommt das „Tourieren“, durch das die Schichten entstehen:
- Den „ausgeruhten“ Teig nun auf ca. 30 x 40 cm ausrollen und die eingemehlte Butter auf /3 des ausgewellten Teigs legen. Das „unbelegte“ Drittel nun auf die Butter falten und darauf dann das verbleibende Drittel mit Butter. Den teig ca. 10 Minuten im Kühlschrank kühlen.
- Den zusammengefalteten Teig erneut auf ca. 30 x 40 cm auswellen. Nun wieder ein Drittel „zur Mitte“ fakten und das verbliebene Drittel darauf, danach wieder kühlen.
- Diesen Vorgang noch ein weiteres Male durchführen, dann ein letztes Mal kühlen.
- In der Zwischenzeit alle Zutaten der Füllung in einer kleinen Schüssel mischen, in einer weiteren Schüssel das Eigelb mit dem Esslöffel Milch mischen.
- Denn Teig nun ein letztes Mal ausrollen, wieder auf das gleiche Maß. Mit einer Teigkarte oder einer großen Palette die Füllung gleichmäßig auf dem Teiig verteilen, an einer Längsseite etwa 2 cm Rand freilassen.
- Den Teig nun längs, von der Seite mit Füllung aufrollen. Mit einem scharfen Messer alle 2 cm eine Schnecke abschneiden.
- Diese nun auf die Backbleche legen, dabei das Stückchen Schnecke, dass vorher der Rand ohne Füllung war, schräg unter die Schnecke stecken (Damit wird verhindert, dass sich die Schnecke beim Aufgehen während des Backens zu weit „verteilt“.).
- Den Backofen auf 185° Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Nun noch die Schnecken mit der Eigelb-Milch-Mischung einpinseln und dann für 12 – 15 Minuten backen, Sie sollten schön aufgehen und goldgelb sein.
- Die Schnecken auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
- Dann den Puderzucker mit einem Schneebesen mit etwas Eiweiß vermischen dass eine sehr zähflüssige Paste ergibt. Für die weiße Glasur kann nun ein Klecks auf die Schnecke gegeben werden.
- Wer lieber Schokoguss haben möchte, mischt noch den Esslöffel Kakao darunter und gibt dann einen Klecks auf die Schnecke. Noch etwas trocknen lassen, fertig.
Ein ganz schön langes Rezept, nicht? Zumal die Schnecken danach immer so schnell aufgegessen sind… Aber es ist es wert. Also der Aufwand das Vergnügen. Verspreche ich euch hoch und heilig! Also los, traut euch. Und schickt mir doch ein Bild vom Ergebnis. Oder tagged das Ergebnis mit #wienerbroednachgebacken, wenn ihr ein Bild auf Instagram postet. Ich würde mich riesig freuen!
[…] habe ich jetzt Zimtschnecken-Rezepte aus allen skandinavischen Ländern. Die Rezepte aus Dänemark, Schweden und Finnland sowie all meine Zimtschnecken-Variationen (Macarons, etc.) findet ihr auch […]