Hach, kennt ihr das, dieses Gefühl, wenn man mal kurz seinem gewohnten Umfeld entflieht, eigentlich gar nicht weit weg ist aber doch in einer anderen Welt? Ich liebe das Gefühl ja, finde aber auch, dass man das viel zu wenig macht. Mr. L. und ich sind gerade auf einem Kurztrip (es wird aber noch nicht verraten, wo, denn ich muss heute noch jemanden überraschen,) und haben das vor ein paar Wochen gemacht, pünktlich zu Mr. Ls Geburtstag. Es waren keine 2 Stunden im Auto und zack waren wir gleich in einem anderen Land: In Frankreich!
Wobei, Straßburg ja eigentlich Elsass ist und die Elsässer sehen sich ja eigentlich nicht als Franzosen. Wenn sie wollen, verstehen die Franzosen die Elsässer auch gar nicht, denn das Elsässische ist eigentlich ein deutscher Dialekt (Und die sagen auch nich Strasbourg wie die Franzosen sondern Schdrooßburi!)
Aber zurück zu Straßburg: Ich war das letzte Mal in der elften Klasse dort, also schon vor ein paar Jährchen. Und so habe ich mir erst mal bei meiner Kollegin Silke und ein paar Blogger-Kolleginnen ein paar Tipps geholt (schaut z.B. mal bei Dreierlei Liebelei). Ein schickes, zentrumnahes Hotel war auch schnell gefunden (zum Schnäppchenpreis!), die Sonne schien, los ging’s. Ich warne euch schon mal vor: Es gibt viele, viele Bilder und dazu etwas Text 😉
Die Altstadt von Straßburg, die Grande Île, ist schön, egal von welcher Seite man kommt. Rüber über die Ill ging es für uns und so ziemlich bei der ersten Bäckerei haben wir uns erst einmal mit einem typischen Gugelhupf. Aus Hefeteig mit Rosinen und Puderzucker. Müsst ihr unbedingt probieren, seeeehr lecker und eigentlich überall in der Stadt zu bekommen.
Und weil wir immer noch hungrig waren, ging es gleich weiter zur L’Épicerie. Wenn ihr auf einfache aber sehr leckere Küche steht, schaut mal vorbei. Lecker belegte Brote in einer ruhigen Seitenstrasse, cooles Ambiente, nettes Publikum.
Erster Touristenprogrammpunkt war ein Tipp von Miri von Miris Jahrbuch: Eine Ill-Fahrt. Mit Ansage auf Elsässisch. War wirklich klasse, aber wohl nur für Süddeutsche zu empfehlen, der Rest versteht wohl nix (Mr. L hat jedenfalls nix verstanden, und der kommt aus’m Pott!) Ich fand’s herrlich, und auf Elsässisch erzählen sie wohl noch mehr zu den einzelnen Gebäuden, an denen man vorbeischippert, und der Geschichte der Stadt. Man sieht bei der Flußfahrt schon wirklich viel von der Stadt, auch das Europaviertel mit Europarlament.
Wir sind dann noch gemütlich zu Fuß weitergeschlendert, haben uns das Gerber-Viertel angeschaut und haben die milden Temperaturen genutzt, um abends unter riesigen Kastanienbäumen am Ill-Ufer im Corde à Linge zu sitzen und einen Wein zu trinken. Bei uns war nur draußen gedeckt, aber auch drinnen ist es schick und das Essen ist auch sehr gut. Und es ist doch immer herrlich, in lauen Sommernächten lange draußen zu sitzen, mit gutem Essen und gutem Wein, oder?!?
Ein wichtiger Punkt auf dem Touristenprogramm ist das Straßburger Münster. Es ist an sich schon beeindruckend (eine der bedeutendsten Kathedralen und einer der größten Sandsteinbauten weltweit), sieht mit nur einem Turm aber irgendwie unfertig aus. Ist es aber, es war immer nur ein Turm geplant.
Wer fit ist, sollte auf jeden Fall auf das Münster steigen, aber es sind
schon ein paar Stufen durch enge Türmchen und Gänge. Also nix für Leute
mit Klustrophobie. Aber der Ausblick oben ist bei schönem Wetter
bestimmt der Hammer! Bei uns war es zwar schön aber relativ diesig, wir
haben gerade so den Schwarzwald und die Vogesen gesehen. Der Ausblick
über Straßburg entschädigt aber auch, und sowohl beim Auf- als auch beim
Abstieg gibt es interessante Einblicke und man entdeckt das ein oder
andere. Zum Beispiel die Markierungen, die die Münsterbauleute
hinterlassen haben, Figuren, die auf Balustraden sitzen,
Heiligenfiguren, die direkt gen Himmel schauen zu scheinen.
Wir haben unseren Kurztrip im Parc de l’Orangerie gegenüber vom Europarat ausklingen lassen. Steht vielleicht nicht ganz oben auf der „Must see“-Liste, aber ist sehr schön, und ich sag euch was, ich habe noch nie, wirklich nienienienienie soooo viele Störche gesehen, und vor Allem so nah. Im der Luft waren jede Menge, auf vielen Bäumen und den Gebäuden im Park sind viele Nester und auf sämtlichen Wiesen staksten die eleganten Vögel mit ihren roten Füßen durch das Gras. Sehr faszinierend!
Kleine Anekdote am Rande: In diesem Park hat man dann übrigens gemerkt, dass sich Elsässer und Deutsche doch ziemlich nah sind, denn mein Cappuccino kam mit großer Sahnehaube!
So, das war’s zu unserem kleinen Frankreich-Kurztrip. Ich kann euch Straßburg nur ans Herz legen, nicht zu groß für ein Wochenende, aber doch so anders, dass man sich wie im Urlaub fühlt! Was habt ihr denn für Tipps für einen Kurztrip? Erzählt doch mal, Mr. L und ich fahren bestimmt bald wieder weg und haben bisher noch kein Ziel!
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